Baaske: Pflegepolitik neu ausrichten

Brandenburgs Pflege-Dialog wird heute in Cottbus fortgesetzt. Es ist die fünfte Veranstaltung der Reihe, mit der Sozialminister Günter Baaske landesweit mit pflegenden Angehörigen, Pflegekräften sowie anderen Expertinnen und Experten, diesmal aus Cottbus und dem Landkreis Spree-Neiße, über die Pflege der Zukunft diskutiert. Unter den mehr als 100 Teilnehmenden sind auch die Sozialdezernenten von Cottbus und Spree-Neiße, Berndt Weiße und Hermann Kostrewa.

Sozialminister Günter Baaske: „In der Pflege stehen wir vor großen Herausforderungen. Die Zahl der pflegebedürftigen Menschen und damit der Bedarf an Pflegekräften steigen in den kommenden Jahren deutlich an. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter, viele Pflegefachkräfte stehen kurz vor der Rente. Anfang April werden wir auf einer Fachtagung die erste Brandenburger Fachkräftestudie Pflege vorstellen und notwendige Strategien diskutieren, damit es auch künftig gute Pflege gibt. In diese Strategien fließen auch die Ergebnisse der Brandenburger Pflege-Dialoge ein."

Der Handlungsdruck in der Pflege ist in Brandenburg besonders groß. Mit der zunehmend älter werdenden Bevölkerung – die Zahl der über 80-jährigen steigt zwischen 2012 und 2030 von etwa 120.000 auf fast 250.000 – wird die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigen. Bis zum Jahr 2030 wird mit einer Zunahme um voraussichtlich 70 Prozent auf mehr als 160.000 Pflegebedürftige gerechnet.

Baaske: „Diesen Umbruch spürt man auch in den Kommunen, wo zum Beispiel immer mehr altersgerechte Wohnungen gebaut werden. Das sind wichtige Maßnahmen für ein aktives und selbstbestimmtes Altern. Die Bundesregierung wird hoffentlich bald einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff einführen. Wir werden nicht nachlassen, das einzufordern, damit Menschen mit Demenzerkrankungen bessere Unterstützungen erhalten können. Auch die Finanzierung für ambulant betreute Wohnformen soll ausgebaut werden, damit mehr Menschen in ihrem vertrauten, häuslichen Umfeld alt und gepflegt werden können."

In Cottbus stieg die Zahl der pflegebedürftigen Menschen von 1999 bis 2011 um 16 Prozent auf 2.809. Nach einer Prognose auf Grundlage der Pflegestatistik wird sich diese Zahl bis zum Jahr 2030 auf über 3.880 Pflegebedürftige erhöhen. Im Kreis Spree-Neiße stieg die Zahl von 1999 bis 2011 zwar nur leicht um fünf Prozent auf 3.635, aber 2030 könnte es dort fast 5.900 Pflegebedürftige geben.

Weitere Informationen zum Pflege-Dialog unter: www.masf.brandenburg.de