Im Mai 2012 wurde die Prognos AG von der Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH beauftragt, eine Analyse und Bewertung bestehender Kompetenzfelder in der Energieregion Lausitz zu erstellen. Die ersten Ergebnisse der Studie wurden auf Regionalkonferenzen in Doberlug-Kirchhain, Cottbus und Wildau vorgestellt. Dies war der Start des Zukunftsdialoges der Energieregion Lausitz. Mehr als 180 Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung, Kammern und Verbänden, Politik und Sozialverbänden folgten dem Aufruf.

Die Zielsetzung der Studie bestand in der Schärfung der branchen- und technologiebasierten Stärkefelder der Energieregion Lausitz zu Kompetenzfeldern. Relevante Leitthemen wurden identifiziert und Maßnahmen abgeleitet. Konkret wurden sechs Kompetenzfelder herausgestellt: Energiewirtschaft, Kunststoffe/ Chemie, Metallindustrie, Ernährungswirtschaft, Tourismus und das Querschnittskompetenzfeld Logistik mit reagierendem Charakter.

Zu den Kompetenzfeldern wurden 13 Leitprojekte herausgearbeitet. Diese verstehen sich als Projekte, die im besonderen Maße sinnstiftend und profilbildend für die Region wirken. Durch eine besondere Symbol- und Ausstrahlungskraft sollen sie die Kompetenzen der Region überregional sichtbar machen. „Die Leitprojekte sollen eine Sogwirkung entfalten und so weitere Akteure zur Mitwirkung motivieren", so Frank Szymanski, Oberbürgermeister der Stadt Cottbus. In den Regionalkonferenzen warben deshalb alle Landräte der Energieregion und der Cottbuser Oberbürgermeister bei den regionalen Akteuren, Beiträge innerhalb der Umsetzung zu erbringen.

Die vorliegende Kompetenzfeldanalyse kann als Initialzündung entscheidend dazu beitragen, den Zukunftsdialog in der Energieregion Lausitz zielführend zu starten und umsetzungsorientiert mit einem Aufbruchsignal für die kommenden Jahre zu verknüpfen. Dazu sollen die Akteure aller Gebietskörperschaften ihre Gedanken mit einfließen lassen. „Die Kompetenzen im Querschnittsthema Forschung/Wissenschaft sind weiter zu schärfen. Als Innovationstreiber sind die regionalen Wissenschaftseinrichtungen unentbehrlich, da innerhalb der Unternehmen die Anzahl der F&E-Beschäftigten zu erhöhen ist. Dies ist ein Ergebnis der Kompetenzfeldanalyse", erklärt Frank Szymanski. „Interessante Themen wie u. a. das der Energiespeicherung sind weiter zu verfolgen. Wir haben nun mit der Analyse die Möglichkeit, gegenüber dem Land und der Clusterpolitik aktiv zu werden", so der Cottbuser Oberbürgermeister weiter. „Das bringt uns Vorteile, um weitere Finanzierungen der Projekte im Zukunftsdialog Energieregion Lausitz zu sichern."

Wie sehen nun die weiteren Schritte aus? Der Lenkungskreis, welcher die Studie begleitete, wird sich im Herbst mit dem Ziel treffen, Arbeitsgruppen zu bilden, welche, nach Kompetenzfeldern unterteilt, mit der weiteren Spezifizierung und Umsetzung der Leitprojekte beginnen sollen. Hierzu sind alle Akteure aus Wirtschaft, Politik und Forschung zur aktiven Beteiligung aufgefordert, denn die definierten Leitprojekte sind Vorschläge und der Prozess dynamisch. Dazu Stephan Loge, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald: „Es gibt die feste Verabredung, mit den Lenkungskreismitgliedern den Prozess innerhalb der Energieregion Lausitz weiter voranzutreiben. Um im Wettbewerb der Regionen wahrgenommen zu werden und optimal an Wachstumsprozessen zu partizipieren, wird es stark auf eine Profilierung mit den richtigen Leitthemen ankommen. Der vollzogene und weiter fortzuführende Zukunftsdialog mit den Akteuren der Gesamtregion setzt ein erstes positives Signal: Wir wollen gemeinschaftlich an einem Strang ziehen."

Die Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH ist der direkte Ansprechpartner für alle Interessierten, die sich am Zukunftsdialog beteiligen wollen.