Die Hochwassersituation in der Region normalisiert sich weiter. Das Landesumweltamt teilte mit, dass seit heute 10:00 Uhr die Abflussmenge vom Spremberger Stausee auf 50 m³/sec abgesenkt wurde. Laut Voraussage wird diese Menge morgen, 7:00 Uhr, weiter auf 36 m³/sec reduziert. Aufgrund dessen wurde die Alarmstufe 3 heute um 12:00 Uhr aufgehoben.

Verwaltungsstab und Führungsstab haben ihre Arbeit vorerst beendet. Die Wege und Deiche entlang der Spree können wieder betreten werden. Eine Kontrolle durch Deichläufer ist nicht mehr erforderlich. Insgesamt wurden bis heute 07:00 Uhr 171 Bäume im Überflutungsgebiet gefällt. Die Heiztrasse der Stadtwerke wird im Laufe des Tages von derzeit 99°C auf die Standardeinspeisungstemperatur von 115°C hochgefahren.

Problematisch ist der Zustand von vier Brücken. Endgültige Sicherheit können nur Sichtkontrollen durch Taucher in Verbindung mit Vermessungen von Lage und Achse der Brücken sowie statische Untersuchungen geben. Dazu sind der Wasserstand und die Strömungsgeschwindigkeit jedoch noch zu hoch. Ein Teil der Prüfungen kann erst bei beginnendem Niedrigwasserstand (unter 99cm Pegel in Sandow) begonnen werden. Es ist davon auszugehen, dass die folgenden vier Brücken aus Sicherheitsgründen deshalb auf längere Zeit gesperrt bleiben müssen:

  • Brücke an der Kutzeburger Mühle
  • Hermann-Löns-Brücke
  • Sanzebergbrücke
  • Brücke Skadower Hauptstraße

An der Brücke Skadower Hauptstraße sind die Veränderungen durch das Hochwasser mit bloßem Auge zu erkennen: Ein Mittelpfeiler ist um ca. 10 cm abgesackt. Die Prüfergebnisse müssen schriftlich gutachterlich bestätigt und in Bewertung zur letzten Hauptuntersuchung gebracht werden. Im Rahmen dieser Hauptuntersuchungen waren an allen Brücken Vorschäden in unterschiedlichem Ausmaß festgestellt worden.

Die Brücken entlang der Madlower Schulstraße und die Käthe-Kollwitz-Brücke werden gegenwärtig untersucht. Bei ihnen besteht die Hoffnung, dass nach Vorliegen der Prüfergebnisse eine kurzfristigere Öffnung möglich sein wird.