Am 21. Februar 2013, 12:30 Uhr, Europaschule Regine Hildebrandt, Theodor-Storm-Straße 22

Cottbus versucht, ein eigenes Modell auf den Weg zu bringen. 84 Schulen des Landes Brandenburg haben sich dem Pilotversuch des Bildungsministeriums angeschlossen, drei Schulen in Cottbus wollen mehr:

  • Carl-Blechen-Grundschule Cottbus
  • Europaschule Regine Hildebrandt Cottbus
  • 21. Grundschule Cottbus, Unesco-Projektschule

Die drei wesentlichsten Unterschiede des Cottbuser Modellversuches zum Pilotversuch des Landes sind:

  1. Der Schulträger gibt den Modellschulen strukturelle Unterstützung durch Einrichtung einer Koordinierungsstelle im Fachbereich Jugend, Schule, Sport sowie die engagierte Mitwirkung von Sozialamt, Jugendamt und Gesundheitsamt. Gesteuert wird das Modell von einer städtischen Arbeitsgruppe unter Leitung des Dezernenten für Jugend, Kultur, Soziales; begleitet wird es von einem Beirat, dessen Mitglieder die Landtagsabgeordneten der Region und Vertreter aller Fraktionen der Stadtverordnetenversammlung sind.
  2. Die Modellschulen haben zur Unterstützung zusätzliches Personal (Heilpädagogen) erhalten.
  3. Die Kooperationspartner Kita und Hort werden von Anfang an einbezogen.

Erste Ergebnisse

  • Elternwünschen zur Beschulung von Kindern mit Förderbedarf im Lernen, der Sprache und mit emotional-sozialen Einschränkungen an Regelschulen kann an den Projektschulen besser entsprochen werden.
  • Vernetzte Arbeit des pädagogischen Personals an der Schule (Lehrer, Sonderpädagogen, Heilpädagogen, Sozialarbeiter, Horterzieher)
    - Wahrung der Chancengleichheit für alle Kinder
    - Erfahrungsaustausch zwischen den Kooperationspartnern
    - engagierte Beteiligung der Kita-Träger
  • Gemeinsame Suche von Verwaltung und Schulen nach praktischen Lösungen trotz z. T. hinderlicher (alter) Gesetzgebung
  • Gemeinsame Fortbildung der Beteiligten

Was uns nicht zufriedenstellt:

  • Kein erkennbares Interesse des Bildungsministeriums an den städtischen bzw. schulischen Bemühungen außerhalb des ministeriellen Modells. Die Suche nach unterschiedlichen Wegen zum gleichen Ziel findet keinerlei Unterstützung.
  • Mit alten Gesetzen kann man keine neuen Wege gehen (konkurrierende Systeme Flex und Inklusion, Zensierung ab Klasse 2, Schülerauslese ab Klasse 4, Nichteinbindung aller Schulformen, …)
  • Ab Januar 2014 ist die Finanzierung zusätzlicher Ressourcen (Heilpädagogen) nicht mehr möglich, weil die Förderung zusätzlicher Leistungen des Bundes im Paket Bildung und Teilhabe (BuT) zum Jahresende ausläuft.

Die besondere Bedeutung und Mitgestaltung des Projektes durch die Modellschulen wird durch die Übergabe von Schildern an die drei beteiligten Schulen und das Anbringen einer Tafel am Schulgebäude der Regine-Hildebrandt-Grundschule hervorgehoben und für alle sichtbar gemacht.