Im Jahr 2011 ist der Rettungsdienst auf der Grundlage eines Beschlusses der Rathausspitze sowie der Stadtverordnetenversammlung Cottbus neu strukturiert worden. Seit dem 01.01.2012 wird der Rettungsdienst in der Stadt Cottbus vollständig im Fachbereich Feuerwehr in kommunaler Trägerschaft erbracht. Die Gewährleistung, einen rechtssicheren und wirtschaftlichen Betrieb auf hohem Qualitätsniveau für die Zukunft zu sichern sowie die Sicherung der ehrenamtlichen Tätigkeit waren in diesem Prozess die Hauptziele. Diese konnten durch diese Strukturmaßnahme erfüllt werden.

Die 41 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die im Rettungsdienst der Feuerwehr eingesetzt sind, zuzüglich der 20 Notärzte aus dem Carl-Thiem-Klinikum, wurden im Jahr 2012 insgesamt 17.929 Mal durch die Leitstelle Lausitz alarmiert, im Jahr 2011 waren es rund 17.111 Einsatzfahrten. Dies bedeutet einen Anstieg in 2012 von ca. fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Cottbus werden auf zwei Feuer- und Rettungswachen rund um die Uhr zwei Notarzteinsatzfahrzeuge mit Ärzten aus dem Carl-Thiem-Klinikum sowie vier Rettungstransportwagen eingesetzt. Zur Abdeckung von Einsatzspitzen kann zeitnah über einen weiteren Rettungstransportwagen verfügt werden. Zusätzlich wird ein Fahrzeug im Rahmen von Verlegungen zwischen Krankenhäusern eingesetzt.

Im Bereich der Leitstelle Lausitz, die für die Landkreise Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz sowie die Stadt Cottbus den Notruf 112 bearbeitet und die Einsätze in diesen Gebieten koordiniert, wurden 2012 insgesamt 166.231 Notrufe und 177.844 sonstige Anrufe entgegengenommen. Im Vergleich dazu wurden im Jahr 2011 161.762 Notrufe und 172.148 sonstige Anrufe registriert. Das bedeutet einen Anstieg von 3% gegenüber dem Vorjahr. Die Hauptnotrufursache waren mit rund 20% akute Herz- und Kreislauferkrankungen. An zweiter Stelle, mit ca. 14%, folgen traumatologische Notfälle. Dazu zählen Unfälle in der Schule, bei der Arbeit, in der Freizeit oder im häuslichen Umfeld. Dritthäufigste Notrufindikation sind die neurologischen Notfälle mit 9% aller Einsätze.

Im Jahr 2012 wurde für die Stadt Cottbus am häufigsten das Notarzteinsatzfahrzeug der Feuer- und Rettungswache 1 in der Dresdner Straße mit dem Notarzt des Carl-Thiem-Klinikums alarmiert. Es absolvierte insgesamt 3.768 Einsätze. Auf die beiden Feuer- und Rettungswachen bezogen, wurden die Rettungstransportwagen und Notarzteinsatzfahrzeuge der Feuerwache 2 zu insgesamt 7.203 Einsatzfahrten und die der Feuerwache 1 zu 10.726 Einsatzfahrten alarmiert.

Durch die Neustrukturierung des Rettungsdienstes in Cottbus konnten alle gesteckten Ziele erreicht werden. So wurde beispielsweise die Struktur des Katastrophenschutzes bei einem Massenanfall von Verletzten erfolgreich modernisiert. Dazu wurden mit finanzieller Unterstützung des Landes Brandenburg spezielle Fahrzeuge für die ehrenamtlichen Helfer im Katastrophenschutz angeschafft, wie beispielsweise ein Wechselladerfahrzeug mit einem Spezialcontainer für Material zum Aufbau eines Behandlungsplatzes bei einem Massenanfall von Verletzten. Darüber hinaus konnte ein spezielles Mannschaftstransportfahrzeug für die Sondereinsatzgruppe des Deutschen Roten Kreuzes angeschafft werden. Im medizinischen Katastrophenschutz sind zurzeit 73 ausschließlich ehrenamtliche Helfer verpflichtet. Hier tragen die Johanniter-Unfallhilfe (e.V.) mit 52 Helfern sowie das Deutsche Rote Kreuz mit 21 Helfern den Hauptanteil.

In einem gemeinsamen Projekt mit den an der Leitstelle beteiligten Partnern konnte im Jahr 2012 die Beschaffung einer einheitlichen elektronischen Patientendokumentation für die vier Landkreise und die Stadt Cottbus abgeschlossen werden. Mit diesem modernen elektronischen System kann die Patientendokumentation im Rettungsdienst optimiert werden. So kann beispielsweise ein vorläufiger Einsatzbericht aus dem Fahrzeug, welches zum Beispiel zur Notaufnahme im Carl-Thiem-Klinikum unterwegs ist, während der Fahrt bereits an das dortige Team übermittelt werden. Damit wird wertvolle Zeit für die Behandlung der Patienten gewonnen. Auch kann mit diesem System die Qualität des Rettungsdienstes durchgehend überprüft und die Einhaltung von Standards (SOP Standard Operating Procedere) zur Behandlung von Patienten ständig gewährleistet werden. Integrierte Tools wie Medikamentendatenbanken und die Möglichkeit des Einlesens der Patientenkarte mit den entsprechenden Notfallinformationen verbessern die Möglichkeiten für Patienten.