Im April dieses Jahres gab die Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH die Erstellung einer Kompetenzfeldanalyse für die Energieregion Lausitz, also die Landkreise Dahme-Spreewald, Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz, Elbe-Elster und die kreisfreie Stadt Cottbus, in Auftrag. Diese Analyse ist der erste Teil eines breit angelegten Zukunftsdialogs der Energieregion Lausitz, in dem u. a. „Akteure aus Unternehmen, Kammern, Verbänden und wissenschaftlichen Einrichtungen wettbewerbs- und zukunftsfähige Kompetenzfelder identifizieren und daraus Perspektiven und konkrete Handlungsfelder für Politik und Wirtschaft ableiten“, so Frank Szymanski, Cottbuser Oberbürgermeister und Sprecher der Energieregion Lausitz.

In der Branchenbetrachtung setzt der Sprecher der Energieregion deshalb auf die Herausarbeitung von besonders wachstumsdynamischen Bereichen. Innerhalb der Energiebranche sind Themen wie Energiespeicherung und intelligente Netze, wo mit der Wasserstoff-Elektrolyse und der Elektromobilität zwei regionale Ansätze mit Industrieansiedlungspotenzial gegeben sind, zu betrachten. Aber auch die Erzeugung sowie stoffliche und energetische Nutzung der Algenbiomasse mit starken Forschungskompetenzen werden zu untersuchen sein. „In vielen klassischen Branchen gibt es weitere spezielle regionale Kompetenzen, die hinsichtlich ihres industriepolitischen Potenzials zu bewerten sind: In der Logistik die Flughafenlogistik, innerhalb der Branche Glas, Keramik, Verarbeitung Steine, Erden neue Materialien und die Nanotechnologie, in der Chemie- und Kunststoffindustrie die Biokunststoffe“, erklärt Frank Szymanski.

Mit dem Prozess des Zukunftsdialogs reagiert die Energieregion Lausitz auf die neuen Herausforderungen, die die vom Bund eingeleitete Energiewende und die Energiestrategie 2030 des Landes Brandenburg mit sich bringen. Auch vor dem Hintergrund der sich verändernden Märkte und der demografischen Entwicklung sind Lösungsansätze gefordert, damit die Lausitz sich als zukunftsorientierter Standort für Forschung, Entwicklung und Produktion sowie als bedeutender Industrie- und vor allem Energieerzeugungsstandort weiterentwickelt. Aus Sicht der IHK Cottbus „ist für die langfristige Perspektive der Lausitz die Entwicklung und Vervollständigung von Wertschöpfungsketten und die unternehmensnahe Forschung wesentlich“, so Dorit Köhler, Leiterin des Geschäftsbereichs Innovation und Umwelt. Generell gehe es darum, „die Standortqualität zu erhöhen und die Stärken der Region besser hervorzuheben“.

Einig sind sich alle Akteure, dass eine länderübergreifende Betrachtung vorgenommen werden muss und die Zusammenarbeit zwischen der brandenburgischen und sächsischen Lausitz weiter verstetigt und ausgebaut wird. Hierzu wird es eine starke Einbindung gerade der Landkreise Görlitz und Bautzen geben.

Die Kompetenzfeldanalyse wird durch die Prognos AG in enger Abstimmung mit dem Lenkungskreis, der sich aus Vertretern der Wirtschaft, der Verwaltungen und der Hochschulen zusammensetzt, erarbeitet. Dies erlaubt schon während der Analyse die Einbeziehung der Unternehmer hinsichtlich der Auswahl von Zukunftsfeldern in einem klar nachvollziehbaren Prozess.

Die Ergebnisse werden im 1. Quartal 2013 in drei Regionalkonferenzen der Öffentlichkeit vorgestellt, um einen breit angelegten Zukunftsdialog in der Energieregion Lausitz zu beginnen.