Um die Verteidigungs- und Funktionsfähigkeit der Hochwasserschutzanlagen im Stadtgebiet Cottbus zu sichern bzw. herzustellen, plant das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz Brandenburg (LUGV), die Deichunterhaltung in diesem Herbst intensiv fortzuführen. In zahlreichen Bereichen sind sowohl die Verteidigungsfähigkeit als auch die Kontrollierbarkeit der Deiche aufgrund des sehr starken Bewuchses der Deichanlagen und -schutzstreifen nicht gegeben. Besonders gefährdet sind die Deichabschnitte südlich der Autobahn.

Umfangreiche Untersuchungen haben ergeben, dass zur Herstellung der Verteidigungsfähigkeit der Deichanlagen erhebliche Baumfällungen erforderlich sind. In den vergangenen Jahren wurden auf einer Länge von sechs Kilometern bereits 1.352 Bäume gefällt. In Fortsetzung dieser Deichunterhaltungsmaßnahmen ist es nun notwendig, besonders in den südlichen Abschnitten 4.233 Bäume auf den Deichen und in den Deichschutzstreifen zu fällen.

Die Erheblichkeit dieser Eingriffe wurde in naturschutzrechtlichen und -fachlichen Verträglichkeitsuntersuchungen ermittelt. Die mit dem Eingriff verbundenen Beeinträchtigungen sollen durch ausgleichende Maßnahmen an der Spree ersetzt werden. Als geeignete Kompensationsmaßnahmen für die zu fällenden Bäume ist durch das LUGV geplant, das Spreevorland zwischen Döbbrick und Skadow zu revitalisieren und zu renaturieren. Es sollen Kleingewässer saniert und Altarme geöffnet werden. Standortfremde Gehölzbestände sollen in auentypische umgewandelt werden. Außerdem sind größere Vorlandabsenkungen mit anschließenden Gehölzpflanzungen beabsichtigt.

Mit den Baumfällarbeiten wird am 04. Oktober begonnen. Der Naturschutzbeirat der Stadt Cottbus sowie der Naturschutzbund Cottbus e.V. (NABU) haben das Verfahren eng begleitet. Sowohl zur Notwendigkeit der Fällungen als auch zu den geplanten Kompensationsmaßnahmen haben der Naturschutzbeirat und der NABU ihr Einvernehmen erklärt.