Vortrag von Dr. Maria Mirtschin (Sorbisches Institut, Bautzen) im Wendischen Museum, Mühlenstraße 12, am 14.9.2011, 19 Uhr

Seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts nutzte die Reklameindustrie sorbische/wendische Bilder. Nicht nur Geschäftsleute aus der Lausitz bedienten sich dieser Motive. Auch für landwirtschaftliche Maschinen aus Bayern, Zigaretten, Waschmittel, Liebigs Fleischextrakt und Bahlsen-Kekse wurde mit sorbischen/wendischen Trachtenbildern geworben. Selbst die politische Propaganda des Nationalsozialismus nutzte die eindrucksvollen Bildgestalten für ihre Zwecke.

Welche Voraussetzungen hatte der von den ursprünglichen Gehalten abgelöste Gebrauch und schließlich Missbrauch sorbischer/wendischer Bildwelten? Auf diese Frage versucht die Referentin Antworten zu finden, indem sie den Gesetzmäßigkeiten der Produktwerbung und den Zielstellungen politischer Propaganda nachgeht.

Der Eintritt ist frei.