Trotz vieler Systeme zum Getrenntsammeln, auch in der Stadt Cottbus, gehen mit der Restabfallbeseitigung noch große Potenziale an Wertstoffen verloren. Ab 2015 sollen deshalb Bioabfälle sowie Papier-, Metall-, Kunststoff- und Glasabfälle in Deutschland flächendeckend getrennt gesammelt und die Vermeidung sowie hochwertige Verwertung des Mülls gestärkt werden. Die Abfallwirtschaft wird so in Zukunft noch mehr zur Ressourcenwirtschaft. Das sind die Ziele einer Novelle des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, eines Bundesgesetzes, welches noch bis Ende 2011 verabschiedet werden soll.

Bis zum Jahr 2020 sollen demnach 65 Prozent aller Siedlungsabfälle recycelt werden. Grundlage dafür ist das getrennte Sammeln nicht nur von Verpackungen durch die Haushalte, sondern auch weiterer Abfälle, beispielsweise aus Metall oder Plastik, in einer einheitlichen Wertstofftonne. Noch ist unklar, was alles in diese Wertstofftonne gehört, wer für diese Sammlung zuständig ist und wie sie finanziert wird. Erst das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz wird die gesetzliche Grundlage für die Weiterentwicklung der Verpackungsverordnung zur Wertstoffverordnung sein.

Auch die getrennte Sammlung und die Verwertung von Bioabfällen sind jetzt vorzubereiten. Bei der Auswahl der dafür notwendigen Sammelsysteme sind die lokalen Besonderheiten, die technische Machbarkeit, die wirtschaftliche Zumutbarkeit und die sozialen Folgen abzuwägen. Voraussetzung aller Maßnahmen ist eine Bestandsaufnahme der Ist-Situation; dazu gehört auch eine Analyse der Abfallzusammensetzung. Obwohl das Kreislaufwirtschaftsgesetz derzeit noch diskutiert wird und einiges noch unklar ist, wartet die Stadt Cottbus nicht ab, sondern erstellt bereits jetzt wesentliche Datengrundlagen für die anstehenden Entscheidungsprozesse. Eine Jahresrestmüllanalyse wurde im Juli gestartet, drei weitere Sortierkampagnen folgen. So können jahreszeitlich bedingte Schwankungen der Abfallmengen und der Zusammensetzung erfasst und die Verwertungspotenziale insgesamt ermittelt werden.

Erste Ergebnisse der Analyse zeigen, dass noch viele Wertstoffe über den Restmüll entsorgt werden. Verkaufsverpackungen gehören in die gelbe Tonne, Altpapier in die blaue; beide werden flächendeckend kostenlos angeboten. Elektrische Kleingeräte werden am Schadstoffmobil entgegengenommen oder können zu den Wertstoffhöfen gebracht werden; sie gehören ebenfalls nicht in den Restmüll. Die Aufzählung ließe sich fortsetzen, aber ein Blick in den Cottbuser Abfallkalender hilft schnell beim richtigen Umgang mit Wertstoffen und Abfällen.
Heute und auch in der Zukunft gilt, der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Der Erfolg eines jeden Sammelsystems hängt vom Mitmachen ab.