Im Landeswettbewerb „Sprachenfreundliche Kommune – serbska rěc jo žywa“ erhielt die Stadt Cottbus/Chóśebuz am vergangenen Freitag auf der Abschlussveranstaltung in Spremberg erneut den Sonderpreis. Die Vizepräsidentin des Brandenburger Landtags, Gerrit Große, sprach in ihrer Laudatio von einer „beeindruckenden Bilanz“ und betonte: „Die Stadt macht durch eine Vielzahl von Initiativen und die Bereitstellung finanzieller Mittel ihre Verantwortung für die sorbische (wendische) Sprache und Kultur deutlich.“

Cottbus weist an vielen Stellen der Stadt, sowohl innerhalb als auch außerhalb von Gebäuden, zweisprachige Beschriftungen auf. Die Stadt ist Träger der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur und des Wendischen Museums und kann auf eine erfolgreich agierende Arbeitsgruppe “Sorbische (wendische) Denkmale/ Serbske pomniki” bauen. Beispiele für deren Wirken sind das Fabricius-Denkmal in Cottbus-Kahren, die Gedenktafeln für Kito Schwela in Cottbus-Saspow sowie für die Wendische Volksbank und für Pauline Krautz in der Stadtmitte. In der Internet-Rathauszeitung erscheinen wöchentlich Artikel in sorbischer (wendischer) Sprache. Die Stadt benutzt den Namen Cottbus/Chóśebuz auf Briefköpfen, Stempeln, Visitenkarten und weiteren Druckerzeugnissen. Werbung auf Stickern, der Imagefilm der Stadt und viele Info-Flyer sind ebenfalls in sorbischer (wendischer) Sprache verfasst.

Bildungsdezernent Berndt Weiße dankte für den Preis; damit werde die Stadt Cottbus/Chóśebuz für ihre Bemühungen um den Erhalt und die Revitalisierung der niedersorbischen Sprache geehrt. Herzlich lud er alle zum nächsten Sorbischen (wendischen) Fest im Rahmen des Cottbuser Stadtfestes am 18. Juni ein.

Hintergrund:

Der Wettbewerb „Sprachenfreundliche Kommune“ fand in diesem Jahr länderübergreifend mit dem Freistaat Sachsen statt, initiiert durch die Räte für sorbische (wendische) Angelegenheiten beim Landtag Brandenburg und des Freistaates Sachsen. Er stand unter der Schirmherrschaft der beiden Landtagspräsidenten. Sein Ziel ist es, der sorbischen (wendischen) Sprache mehr Aufmerksamkeit und öffentliche Unterstützung zukommen zu lassen. In Sachsen nahmen in diesem Jahr 14, in Brandenburg 15 Kommunen teil.