Die heute 89-jährige Gisèle Guillemot, die wahrscheinlich letzte noch lebende Gefangene des Cottbuser Frauenzuchthauses, und ihre Tochter werden in der kommenden Woche auf Einladung von Oberbürgermeister Frank Szymanski in Cottbus zu Gast sein.

Am 05. Mai, um 10:00 Uhr, gibt es ein Zeitzeugengespräch mit Schülerinnen und Schülern im Saal des Stadthauses am Altmarkt. Im Anschluss trägt sich Gisèle Guillemot in das Goldene Buch der Stadt Cottbus ein. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind sowohl zu dem Gespräch als auch zur Eintragung in das Goldene Buch herzlich eingeladen.

Nach 67 Jahren kehrt Gisèle Guillemot erstmals wieder an den Ort ihres Leidens zurück. Gespräche mit Vertretern des Menschenrechtszentrums sowie der Stadt Cottbus geben dem Gast nun Gelegenheit zu erfahren, wie das Vermächtnis der Opfer künftig bewahrt werden soll. Bei einer Stadtrundfahrt wird Madame Guillemot aber auch das neue und schöne Cottbus kennenlernen können.

Bei der Vorbereitung dieses Besuches haben sich die städtepartnerschaftlichen Kontakte zu Montreuil erneut bewährt. Zeitgleich zur Organisation des diesjährigen Europafestes Anfang Mai in Montreuil, wurde dort mit kollegialer Hilfe und Engagement die Realisierung der Reise von Gisèle Guillemot und ihrer Tochter unterstützt. Dabei kam allen Beteiligten entgegen, dass Michèle Gey-Smith in der Cottbuser Partnerstadt als Architektin tätig ist.

Das diesjährige Gedenken an das Kriegsende vor 66 Jahren wird Gisèle Guillemot in Mauthausen erleben. Die Einwohner Montreuils werden durch Berichterstattungen und ein Interview mit Madame Guillemot, welches in Vorbereitung ihrer Cottbus-Reise geführt wurde, vom leidvollen Schicksal der Widerstandskämpferin erfahren.