Das FilmFestival Cottbus startet mit einem „Osteuropa-Tag“ anlässlich der 61. Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale) in die neue Festivalsaison. Verschiedene Veranstaltungen bieten Einblicke in die Vielfalt osteuropäischen Filmschaffens und sorgen für Vorfreude auf die 21. Edition des Cottbuser Festivals. Ein Höhepunkt ist dabei zweifellos die Vergabe des Verleih-Preises und des DEFA-Förderpreises des zurückliegenden 20. Filmfestival Cottbus während des traditionellen „East European Brunch“ in der brandenburgischen Landesvertretung beim Bund in Berlin.

Der Preis zur Förderung eines Festivalfilms „Cottbus ins Kino“ ging an den Berliner Filmverleih „Neue Visionen“. Mit dem von der Medienboard Berlin-Brandenburg GmbH sowie Film und Video Untertitelung Gerhard Lehmann AG Potsdam-Babelsberg mit 13.500 Euro dotierten Preis soll der Publikumsliebling der Jubiläumsausgabe „Der Dieb des Lichts“ (Deutschland, Kirgistan, Frankreich, Niederlande 2010) bei seinem Kinostart unterstützt werden. Die von Aktan Arym Kubat gedrehte Tragikomödie begleitet den gutmütigen Elektriker Svet Ake in einem kleinen Dorf, mitten in der kirgisischen Steppe, bei seinen Versuchen, das Leben der Dorfbewohner ein wenig einfacher zu gestalten.

Den mit 4.000 Euro dotierten DEFA-Förderpreis nimmt Yael Reuveny für ihre Dokumentation „Erzählungen vom Verlorenen“ (Israel, Deutschland 2008) entgegen. Reuveny, eine Absolventin der renommierten Sam Spiegel Film & Television School in Jerusalem, geht auf Spurensuche in der eigenen Familie. Ein Onkel der Familie, der den Holocaust überlebt, bleibt in Deutschland und baut sich in der Nähe des KZ-Außenlagers, in dem er interniert war, eine neue Existenz auf. Ein Film, der für seine sensible und eindringliche Umsetzung des Themas bereits mit dem Discovery Award auf dem 20. FilmFestival Cottbus ausgezeichnet wurde.

Der Ost-West-Koproduktionsmarkt Connecting Cottbus verleiht den CoCo Special Pitch Award an den Hauptpreisträger des 20. FilmFestival Cottbus, „White White World“ (Serbien, Deutschland, Schweden 2010). Einer antiken Tragödie gleich, erzählt Regisseur Oleg Novkovic mit kraftvoller Wucht von einer verhängnisvollen Liebesgeschichte in der Minenstadt Bor. Den Preis übernimmt Claritta Kratschowil vom deutschen Koproduzenten Ostwind (Weimar). Er beinhaltet die Einladung zum Pitch des nächsten Projektes bei Connecting Cottbus in diesem Jahr.

Nach dem traditionellen East-European Brunch, der Freunden, Förderern und internationalen Gästen des Festivals als beliebter Branchentreff gilt, gibt es weitere Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Collegium Hungaricum Berlin und seiner Reihe „Cinema Total/CT4“. Im Anschluss an den „Pitch Stop“ bietet die Cottbus Lounge Fachbesuchern und Cineasten die Möglichkeit, mit den Vertretern des FilmFestival Cottbus sowie Connecting Cottbus ins Gespräch zu kommen. Erste inhaltliche Schwerpunkte der 21. Festivalausgabe werden dabei bekannt gegeben. Der Fokus mit dem Titel „Osteuropa der Regionen“ konzentriert sich in diesem Jahr vor allem auf das Filmschaffen im Grenzgebiet zwischen Polen und der Ukraine.

Die Retrospektive unter dem Titel „Location Lausitz“ feiert 100 Jahre Filmland Brandenburg und zeigt Produktionen der Gegenwart sowie vor und nach 1945. Aufgrund des großen Erfolges im vergangenen Jahr geht die globale Spurensuche nach den Einflüssen Osteuropas auf das gegenwärtige Kino der Welt weiter. So wird der Vorjahresfokus „globalEast“ als eine eigenständige Sektion in das Festivalprogramm integriert.

Das 21. FilmFestival Cottbus findet in diesem Jahr vom 1. bis zum 6. November statt.