Südbrandenburgische Handwerker öffnen ihre Werkstätten

Ähnlich wie vor 500 Jahren sitzen auch heute die Töpfermeister an ihren Drehscheiben und formen ein Stück Ton; das Ergebnis: kreativ handgefertigte Keramikprodukte. Doch was genau passiert da? Um Interessenten einen Einblick in die Arbeit zu verschaffen, veranstaltet der Bundesinnungsverband für Töpfer und Keramiker den "Tag der offenen Töpferei". In ganz Deutschland öffnen deshalb am 13. und 14. März Handwerker jeweils zwischen 10 und 18 Uhr ihre Werkstätten, so auch in Südbrandenburg. Allein im Bezirk der Handwerkskammer Cottbus (HWK) beteiligen sich elf Betriebe.

Birgit Werner aus Cottbus ist eine Töpfermeisterin, die die Pforten ihrer Werkstatt für Interessierte öffnet. Wer möchte, kann sich bei ihr vor eine Drehscheibe setzen und sich im Formen von Ton ausprobieren. "Die Töpferei ist ein filigranes Handwerk, das sehr viel Übung benötigt, bis die Handgriffe richtig sitzen. Es wird oftmals von Laien unterschätzt", so Birgit Werner, die den Beruf seit über 30 Jahren ausübt. In dieser Zeit hat sie auch einen Wandel von der klassischen Gebrauchskeramik hin zum Kunsthandwerk beobachten können. "Es ist zwar ein traditionelles Gewerbe, die Kunden wünschen sich aber zunehmend moderne und künstlerische Produkte. Deshalb stelle ich in meiner Werkstatt viele dekorative Kunstwerke her, mit denen ich auch junge Menschen anspreche."

Die Töpferkollegin Anett Lück möchte ebenfalls ein breites Publikum mit ihren Produkten erreichen. "Ich betreibe keine Fließbandarbeit, sondern lege Wert auf Individualiät und Vielfalt", erklärt die Töpfermeisterin aus Hohenleipisch, die fast 30 Jahre im Handwerk tätig ist. Interessierte können somit am "Tag der offenen Töpferei" von farbenfrohem Kindergeschirr über Vasen bis hin zu dekorativer Gartenkeramik verschiedene Produkte in ihrem Atelier bewundern.
Eine Übersicht aller teilnehmenden Töpfereien sind unter www.tag-der-offenen-toepferei.de zu finden.

Hintergrund:

Der "Tag der offenen Töpferei" findet dieses Jahr zum fünften Mal statt. Die Veranstaltung wurde vom Bundesinnungsverband für Töpfer und Keramiker (BIV) ins Leben gerufen und von den Töpfereien gern angenommen, um ihr Handwerk zu präsentieren. Ziel der Veranstaltung ist es auch, die Entwicklung des Traditionshandwerks zu zeigen und Interesse zu wecken. Am "Tag der offenen Töpferei" nehmen in ganz Deutschland mehr als 900 Betriebe teil und gewähren den Besuchern Einblick in ihre Werkstätten.