In ganz Deutschland werden Maßnahmen vorbereitet und ergriffen, um einer möglichen Influenza-Pandemie wirksam zu begegnen. In der Stadt Cottbus werden mit der Vorbereitung folgende Ziele verfolgt:

  • den Ausbruch einer Pandemie in Cottbus und Umgebung so spät als möglich eintreten zu lassen, die Ausbreitung unter Kontrolle zu halten, eine möglichst niedrige Erkrankungsrate beizubehalten und die pandemische Phase so kurz wie möglich zu gestalten
  • Senkung der Erkrankungsrate
  • Sicherstellung der Versorgung erkrankter Personen
  • Aufrechterhaltung essenzieller öffentlicher Dienstleistungen
  • zuverlässige und zeitnahe Information politischer Entscheidungsträger, des Fachpersonals, der Öffentlichkeit und der Medien
  • Aufrechterhaltung des gesellschaftlichen Lebens der Bevölkerung; eventuell müssen auch Einschränkungen vorgenommen werden.

Für die Stadt Cottbus wird ein Bereitschafts- und Reaktionsplan zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten, ein Influenza-Pandemieplan, erarbeitet, in dem Führungsstrukturen, Maßnahmen und Mittel sowie mitwirkende Hilfsorganisationen zur Bekämpfung der Pandemie benannt und festgelegt werden. Der Plan wird durch einen Maßnahmekatalog und ein Eigenschutzkonzept für die Stadt vervollständigt. Die Dokumente sind in der Bearbeitung und sollen bis zum 16.10.2009 abgeschlossen sein. Mit der fachlichen Begleitung der einzuleitenden Maßnahmen und der Erstellung der Dokumente ist die BKO engineering AG beauftragt. Die BKO ist ein Cottbuser Unternehmen, das über hinreichende Erfahrungen bei der Erarbeitung solcher und ähnlicher Dokumente in anderen Bundesländern und Krankenhäusern verfügt.

Seit Mitte August tagt wöchentlich eine von der Amtsärztin geleitete Arbeitsgruppe Infektionsschutz zur aktuellen Lageeinschätzung; diese veranlasst auch vorbereitende personelle, organisatorische und materielle Sicherungsmaßnahmen.

Abstimmungen laufen gegenwärtig mit der Kassenärztlichen Vereinigung, den ambulanten und stationären Pflegediensten, den Alten- und Pflegeheimen, dem Carl-Thiem-Klinikum und dem Sana-Herzzentrum, den Apotheken, den Eigengesellschaften, den Betrieben der kritischen Infrastruktur, der Polizei, der Bundeswehr, mit Hilfsorganisationen u. a. Dort werden beispielsweise sachdienliche Informationen für die Bevölkerung

  • zu persönlichen Hygienemaßnahmen
  • zur aktuellen Lageentwicklung

erarbeitet und verbreitet.

Der Cottbuser Beigeordnete Lothar Nicht ist sich sicher: „Wenn alle angedachten und vorbereiteten präventiven Maßnahmen und Nachsorgeaktionen greifen, dann sind wir gut vorbereitet.“

Wenn der gegenwärtig in der Erprobung befindliche Impfstoff das Genehmigungsverfahren durchlaufen hat, wird er sukzessiv und nach Notwendigkeit der Bevölkerung in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen. Dazu hat die Stadt Cottbus ein Impfkonzept erarbeitet; dieses wird momentan organisatorisch vorbereitet.

Die Stadtverwaltung Cottbus informiert zur „Neuen Grippe“:

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger,

was muss ich über die „Neue Grippe“ wissen?

In der Regel treten die ersten Krankheitszeichen ein bis sieben Tage nach einer Ansteckung auf. Durch Niesen und Husten (Tröpfcheninfektion), aber auch durch den direkten Kontakt, können andere Personen angesteckt werden. Da die Viren in der Umwelt bis zu zwei Tage eine hohe Ansteckungsfähigkeit behalten, kann es auch über mit Viren verunreinigte Gegenstände sowie über Handkontaktflächen (Türklinken, Computertastaturen usw.) noch zu einer Aufnahme der Viren kommen.

Empfehlungen zum persönlichen Grippeschutz

Angesichts der Verbreitung der Influenza A/H1N1 (sogenannte Schweinegrippe; „Neue Grippe“) werden folgende Regeln zum persönlichen Schutz empfohlen:

  1. Richtig Hände waschen
    Waschen Sie Ihre Hände mehrmals täglich 20 bis 30 Sekunden mit Seife, auch zwischen den Fingern.
  2. Hände vom Gesicht fernhalten
    Vermeiden Sie es, Mund, Nase oder Augen mit den Händen zu berühren, weil auf diesem Weg Viren von den Händen über die Schleimhäute in den Körper gelangen können.
  3. Abstand halten
    Auf enge Körperkontakte wie Umarmen, Küssen, Schmusen, Händeschütteln usw. verzichten
  4. Hygienisch husten und niesen
    Halten Sie beim Husten und Niesen Abstand zu anderen Personen. Husten und niesen Sie in ein Einmaltaschentuch oder in Ihre Armbeuge, auf keinen Fall in die Hand. Das Taschentuch gehört nach einmaliger Benutzung sofort in den Abfall.
  5. Wer kann sich zurzeit mit dem Influenza- Virus A/H1N1 anstecken?
    Anstecken kann sich nur, wer Kontakt zu erkrankten oder infizierten Menschen hat. In Deutschland sind gegenwärtig nur sehr wenige Menschen erkrankt.
  6. Auf erste Anzeichen achten
    Auf eine Grippe weisen plötzlich beginnendes Krankheitsgefühl, teilweise mit Schüttelfrost, Fieber ≥38°C, Halsschmerzen und Husten hin. Weiterhin können folgende Krankheitszeichen auftreten: Muskel-, Kopf- und Gliederschmerzen, Schnupfen, Durchfall oder Erbrechen.
    Wenn Sie sich krank fühlen, vereinbaren Sie telefonisch mit Ihrem Hausarzt einen Termin, um ein Ansteckungsrisiko im Wartezimmer zu vermeiden.
  7. Geschlossene Räume
    Regelmäßig lüften; mehrmals täglich die Räume für ca. fünf bis zehn Minuten lüften. Dadurch wird die Virusanzahl in der Luft vermindert, und die Nasen- und Mundschleimhäute trocknen in frischer Luft nicht so aus, was die Abwehr gegen Viren erhöht.

Wir bedanken uns schon im Voraus für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe bei der Umsetzung dieser Schutzmaßnahmen. Ansprechpartnerin ist Amtsärztin Christiane Glosemeyer, Telefon 0355/ 612-3215, E-Mail: Christiane.Glosemeyer@cottbus.de.
Weitere aktuelle Informationen sind auch auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts Berlin unter http://www.rki.de verfügbar.