Vor 40 Jahren wurde die Innenhofgestaltung in der Petersilienstraße im Verantwortungsbereich der beiden Cottbuser Wohnungsunternehmen GWC und GWG angelegt. Jetzt bietet sich im Rahmen der Sanierungsmaßnahme „Modellstadt Cottbus“ die Möglichkeit, eine längst überfällige Umgestaltung anteilig mit Städtebaufördermitteln zu unterstützen. Stadt, GWC und GWG haben eine Planung vorgelegt, die mit Vertretern der Anwohnerschaft mehrmals diskutiert und danach nochmals deutlich qualifiziert wurde. In einem Gespräch am vergangenen Montag, 13. Juli, wurden Anwohnervertreter über weitere Veränderungen der Planungen informiert.

Im September 2009 soll durch die Wohnungsunternehmen GWC und GWG mit den Bauarbeiten für die Umgestaltung des Innenhofes Petersilienstraße 2-3 begonnen werden. Nachdem im Planungsprozess durch die Mieter zahlreiche Hinweise zur Gestaltung ihres Wohnumfeldes gegeben wurden, liegt nun ein Entwurf vor, der die Schwerpunkte dieses Bürgerwillens maßgeblich berücksichtigt. Die Stadt ist dankbar, dass sich die Anwohnerinnen und Anwohner so engagiert mit eigenen Vorschlägen und Erfahrungswerten langjährigen Wohnens vor Ort in die Diskussion eingebracht haben.

Mit Augenmaß wird nun eine Gestaltung zur Umsetzung gelangen, die alle Erfordernisse zum Flächenprofil, für den Anlieferverkehr, zu den notwendigen Flucht- und Rettungswegen ebenso beachtet wie den Parkplatzbedarf, die Spiel- und Ruhezonen und die Durchgrünung des gesamten Bereiches. Eine weitestgehende Berücksichtigung der vorhandenen Bäume hatte Priorität. Die beauftragten Planer, das Büro Plachetka, haben sowohl für die Begrünung als auch für den Bedarf an Pkw-Stellplätzen Lösungen gefunden, die den unterschiedlichen Ansprüchen genügen. Dennoch müssen 13 Bäume, darunter drei große, in der Krone allerdings bereits gekürzte Pappeln, für die Neugestaltung gefällt werden. Als Ersatz werden 32 Bäume neu gepflanzt. Damit wird die durch den Oberbürgermeister verkündete Selbstverpflichtung der Stadt bezüglich Ersatzpflanzungen nach Baumfällungen deutlich überboten.

Dazu Lothar Nicht, Beigeordneter für Ordnung, Sicherheit, Umwelt, Bürgerservice: „Wir haben großes Verständnis für die Sorgen, die bei jeder Baumfällung artikuliert werden. Die Grünbilanz wird aber genau in diesem Bereich durch die vorgesehenen Maßnahmen deutlich verbessert: 32 anstatt 13 Bäume werden den Anwohnerinnen und Anwohnern die erwünschte Lebensqualität im Außenbereich bringen.“

Die neuen Bäume sind bereits sieben bis zehn Jahre alt und bieten sowohl für die zurzeit dort lebenden Mieter als auch für nachfolgende Generationen einen Blick ins Grüne. Einem weiteren Wunsch, insbesondere vieler älterer Mieter, nach der Anordnung der Müllplätze in Hausnähe wurde ebenfalls entsprochen. Die erforderlichen Abstimmungen mit dem Entsorgungsunternehmen ALBA sind erfolgt. Auch die ursprünglich geplante Öffnung der Petersilienstraße für Rechtsabbieger auf die Karl-Marx-Straße wird aufgrund der Einwände der dort Wohnenden nicht umgesetzt. Im Gespräch mit den Anwohnervertretern wurde nochmals deutlich, dass nicht alle Planungsgründe immer bekannt sind.

Bürgermeister Holger Kelch erklärt: „Nur eine sachgerechte Kommunikation mit den Betroffenen kann verdeutlichen, warum die eine oder andere, auf den ersten Blick einfach erscheinende Lösung vom Planer durch realistische Zwänge nicht umgesetzt werden kann. Der jetzt abgestimmte Planungsstand ist eine sehr gute Voraussetzung, um an diesem seit 40 Jahren nicht weiter entwickelten Innenraum die längst überfällige Aufwertung zu garantieren. Das Bürgerengagement bei der Diskussion um die Planung ermutigt mich, jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner der Petersilienstraße aufzurufen, Baumpatenschaften für die neu zu pflanzenden Bäume zu übernehmen. Ich danke der GWC für die spontane Bereitschaft, den für alle Baumpaten zugänglichen Wasseranschluss für die Bewässerung zu schaffen.“