Wir haben es mit einer komplexen Entscheidung zu tun, einer Entscheidung für die Zukunft der Straßenbahn in Cottbus. Wir haben entschieden, die Straßenbahn zu erhalten – das ist für uns ein großer Schritt und eine große Herausforderung. Mit dieser Entscheidung haben wir den Weg frei gemacht für Investitionen in die Straßenbahn.

Der Ausbau der Bahnhofstraße wird die Straßenbahn beinhalten. Der Hauptbahnhof wird zum ersten Mal in seiner Geschichte den modernen Anforderungen an eine enge Verknüpfung aller Nahverkehrsmittel gerecht werden. Eisenbahn, Straßenbahn und Bus werden auf kürzesten Wegen miteinander verbunden und ein direktes Umsteigen wird ermöglicht. Die Zeit der langen Umsteigewege ist vorbei. Parkplätze werden beibehalten, dafür werden Flächen entwickelt.

Wir werden den Anforderungen unserer älter werdenden Gesellschaft gerecht. Es gibt keinen ÖPNV-losen Raum in unserer Stadt. Das dies so bleibt, ist übereinstimmendes Ziel aller Akteure.

Wir wollen die sachliche Diskussion der Fachleute, der Beteiligten und der Bürger. Dafür wird ein Fahrgastbeirat ins Leben gerufen, um die qualifizierte Diskussion in einen direkten Austausch der Argumente zu lenken. Diese Diskussion wird nicht parteipolitisch geführt, sondern zu dieser Diskussion werden Vertreter nachfolgender Partner eingeladen:

  • Fahrgastverbände
  • Seniorenbeirat
  • Behindertenbeirat
  • Industrie- und Handelskammer
  • Polizei

Wir wollen den guten Weg fortsetzen, auf dem wir uns befinden. Wir laden alle ein, sich sachlich einzubringen, um den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu gestalten.

Cottbusverkehr wird ab kommenden Montag Initiativbriefkästen am Kundenbüro Stadtpromenade und am Busbahnhof Marienstraße einrichten. Über die Internetadresse www.cottbusverkehr.de nimmt Cottbusverkehr gerne Vorschläge und Ideen in die Diskussion. Cottbusverkehr setzt darauf, dass diejenigen, die täglich mit der Straßenbahn und Bus fahren oder fahren würden, sich mit ihren Erfahrungen und Meinungsäußerungen ideenreich einbringen.

Der Beschluss zur Fortschreibung des Verkehrsentwicklungsplanes – Teil Zielnetz ÖPNV 2020 ist richtig und wichtig und ist das Fundament für die Straßenbahn in unserer Stadt.

Die acht Punkte der Beschlussvorlage sollen daher hier nochmals Erläuterung finden:

  1. Die Zukunft der Straßenbahn in Cottbus ist gesichert. Die ergänzende Notwendigkeit der Busse ist unbestritten.
  2. Es ist eine der permanenten Hauptaufgaben der Verkehrsbetriebe, dass Umsteigequalitäten verbessert werden und Parallelverkehre vermieden werden. Diese Aktivitäten sind mit Investitionen verbunden und sichern die Attraktivität
  3. Ein Grundgerüst ist, wie der Name schon sagt, ein Grundgerüst. Es ist damit nicht für die Zukunft ausgeschlossen, das Grundgerüst zu ergänzen und auf dem guten Grund etwas hinzuzufügen. Aber jedes Grundgerüst muss erst einmal in sich stabilisiert werden, um ggf. zu späterem Zeitpunkt weitere Gerüstteile aufnehmen zu können. Schwache Gerüstteile müssen aus dem Verkehr genommen werden. – Der Beschluss erteilt den Auftrag, dies vorzubereiten. Die Jessener Straße kann erst vom Netz genommen werden, wenn die neue Schleife am Hauptbahnhof gebaut ist – also nicht vor 2013. Trotzdem bleibt dieser Bereich selbstverständlich auch danach durch den ÖPNV erschlossen.
  4. Seit Jahren wird gefordert, den Busbahnhof von der Marienstraße direkt an den Hauptbahnhof zu bringen. Dies wird nun Wirklichkeit! Durch das Einschwenken der Straßenbahn auf den Bahnhofsvorplatz wird die bestmögliche Umsteigequalität gesichert. Erstmalig wird es dadurch die Möglichkeit des komplexen Fahrgastinformationssystems für Straßenbahn, Bus und Eisenbahn gegeben.
  5. Das ist das große Investitionsprojekt der Innenstadtgestaltung, das keine Gegenstimmen kennt und Grundlage für eine lebendige, feinstaubarme Innenstadt ist.
  6. Wir setzen auf Zukunftsvorsorge und haben darin eine hohe Verantwortung. Lärmminderungsplanungen und Immissionsschutz schreiben uns Handlungen in die Stammbücher, die auch in der Elektromobilität Ausdruck finden.
  7. Das Haushaltssicherungskonzept ist keine neue Idee der Beschlusslage aus dem Verkehrsentwicklungsplan, sondern das Haushaltssicherungskonzept ist Voraussetzung dafür, dass wir als Kommune noch Handlungshoheit über unsere Stadt behalten und nicht durch eingesetzte Sparkommissare geleitet werden.
  8. Wir behalten den ÖPNV bewusst in unserer Verantwortung. Wir haben uns für Cottbusverkehr mit der Straßenbahn entschieden und stehen dazu.

Oberbürgermeister Frank Szymanski fasst die Diskussion zusammen: „Wer in der Öffentlichkeit argumentiert, dass die Stadtverwaltung oder einzelne Fraktionen den Einstieg in den Ausstieg aus der Straßenbahn beschlossen haben, hat sich mit dem Inhalt des Beschlusses nicht befasst. Der vorliegende Beschluss ist der Ausstieg aus der Unsicherheit! Die Zukunft des ÖPNV hat jetzt eine sichere Grundlage. Um auf dieser Grundlage nun zu errichten, was uns in fachlicher Ansicht eint, lade ich alle ein, sachlich mitzudiskutieren.“

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