Unter dem Motto „Aktion junge Fahrer“ findet am 28. Mai, ab 9:00 Uhr, in Cottbus zum zweiten Mal ein Verkehrssicherheitstag statt. Treffpunkt der Aktion, für die Oberbürgermeister Frank Szymanski die Schirmherrschaft übernommen hat, ist der Stadthallenvorplatz. Hier möchte die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Verkehrswacht und dem Polizeischutzbereich Cottbus/Spree-Neiße, der DEKRA-Niederlassung, der Feuerwehr sowie dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk auf die Gefährdung von jungen Fahrern im Straßenverkehr aufmerksam machen. Auch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung unterstützt die Veranstaltung.

Wie gefährdet gerade junge Fahrer sind, zeigt die Unfallstatistik der Polizei: In Cottbus ereigneten sich im vorigen Jahr 4.143 Verkehrsunfälle, davon wurden 22% von Fahrern der Altersgruppe 18 bis 24 Jahre verursacht. Fünf Menschen wurden dabei getötet, 476 verletzt. Unfallursachen waren hauptsächlich überhöhte Geschwindigkeit, das Fahren bei Rot sowie unter Alkoholeinfluss.
„Diese hohe Zahl von Unfällen ist für uns alle nicht tragbar. Wir wollen und müssen die hohe Unfallbelastung junger Fahrer abbauen“, so Lothar Nicht, Ordnungsbeigeordneter der Stadt Cottbus.

Mit dem Verkehrssicherheitstag wird gezeigt, worauf es ankommt. Sicherheit fängt natürlich beim Auto an und hört bei einer vorausschauenden Fahrweise noch nicht auf. Vor der Cottbuser Stadthalle haben am 28. Mai alle die Gelegenheit, sich abseits der Straße zu testen. Reaktionstestgerät, Überschlagsimulator und Gurtschlitten bieten ideale Möglichkeiten. Dazu Manuel Helbig, Leiter der Straßenverkehrsbehörde Cottbus: „Wir wollen jugendtypisches Fehlverhalten realistisch aufzeigen. Nicht der autoritäre Zeigefinger, sondern die eigene Erkenntnisgewinnung bei den Vorführungen soll dazu beitragen, dass dieser Tag seine positive Wirkung hat.“

Schnell kann alles vorbei sein! Der Verkehrssicherheitstag 2009 unter dem Motto „Aktion junge Fahrer” vermittelt Jugendlichen und jungen Erwachsenen in spannender Weise ernste Inhalte. Dazu bedient man sich zum Teil spektakulärer Mittel und der Methode des erlebnisorientierten Lernens.

Der Abwurf eines Fahrzeugs aus 10 Meter Höhe simuliert einen Aufprall mit 50 km/h auf ein stehendes Hindernis. Auf dem Gurtschlitten spüren die Teilnehmer, mit welcher Wucht ihr Körper bei einem Zusammenstoß in den Sicherheitsgurt geschleudert und von ihm festgehalten wird. Das kann angesichts der Tatsache, dass viele Anfänger „Gurtmuffel“ sind und mit der Anschnallpflicht leger umgehen, für manchen eine lebensrettende Erfahrung sein.

In Fahrsimulatoren erleben die jungen Fahrer, wie rasch sie eigenes Können überschätzen und falsch oder zu spät reagieren. Am Überschlagsimulator lernen sie unter Anleitung Handgriffe, um sich aus einem Fahrzeug, das auf dem Dach liegt, zu befreien. „Rauschbrillen“ simulieren eine Wahrnehmung, wie sie durch eine bestimmte Blutalkoholkonzentration hervorgerufen wird. So erleben Jugendliche und junge Erwachsene auf anschauliche Weise, wie Alkohol die Fahrtüchtigkeit einschränkt und aufhebt.

„Unser gemeinsames Ziel ist es, die Straßen von Cottbus und der Region sicherer zu gestalten!“, so Manuel Helbig über das Anliegen aller Beteiligten.