Bei der diesjährigen gemeinsamen Nachvermittlungsaktion der Handwerkskammer (HWK) Cottbus, der Industrie und Handelskammer (IHK) Cottbus und der Agentur für Arbeit Cottbus gab es erstmals deutlich mehr Ausbildungsangebote als noch unversorgte Bewerber. Das Ziel, jedem ausbildungswilligen und ausbildungsfähigen Jugendlichen ein Angebot zu unterbreiten, wurde vollständig erfüllt.

Zur Nachvermittlungsaktion 2008 wurden 140 noch unvermittelte Bewerber eingeladen. Von den eingeladenen Bewerbern sind 73 erschienen, 46 Eingeladene haben sich entschuldigt. Die drei Partner haben die Nachvermittlungsaktion an vier verschiedenen Standorten der Agentur für Arbeit Cottbus durchgeführt. Die gemeinsamen Vermittlungsgespräche fanden zwischen 27. Oktober und 6. November in Cottbus, Bad Liebenwerda, Senftenberg und Lübbenau statt.

Heinz-Wilhelm Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Cottbus: „Jeder eingeladene Jugendliche hat mindestens ein Angebot für eine Ausbildung erhalten. Jetzt ist es an den Jugendlichen, sich zu beweisen und die gebotene Chance zu nutzen.“

„Der Ausbildungsmarkt 2008 zeigte, dass wir rasant auf den prognostizierten Lehrstellenbewerber- und Fachkräftemangel zusteuern. In den Jahren 2010 und 2011 werden wir den absoluten Tiefpunkt des Rückgangs von Schulabgängern verzeichnen. Für die Berufe Bäcker, Fleischer oder Fachverkäufer im Lebensmittelhandwerk ist es schon seit Jahren schwierig, geeigneten Nachwuchs zu bekommen. Seit 2008 spüren das jedoch alle Branchen und Berufe. Die Wirtschaft hat diesen Trend erkannt und in den letzten Jahren ihre Aktivitäten zur Berufsorientierung verstärkt. Dank dieser Initiativen sehe ich es als Erfolg, dass trotz der geringeren Schulabgängerzahlen fast 1.000 Jugendliche eine Ausbildung im Handwerk begonnen haben“, schätzt Knut Deutscher, Hauptgeschäftsführer der HWK Cottbus, die Lage ein.

Anke Schuldt, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Cottbus: „Der Mangel an Lehrstellen hat sich vielerorts in einen Mangel an geeigneten Lehrstellenbewerbern gewandelt – aus der Lehrstellenlücke droht eine Qualitätslücke zu werden. Ganz wichtig in dieser neuen Situation ist eine frühzeitigere und bessere Berufswegeplanung für die Jugendlichen in der Schule. Jugendliche sollten ihre Berufswahl gut durchdacht haben, ihr Leistungsvermögen gut einschätzen können und wissen, was sie im jeweiligen Beruf erwartet.“

Alle, die noch Interesse an einer Ausbildung in diesem Jahr haben, können sich bei der Arbeitsagentur Cottbus, der IHK und der HWK melden. Es gibt insgesamt noch 192 betriebliche Ausbildungsstellen und 376 Plätze in der Einstiegsqualifizierung. Die Einstiegsqualifizierung ist ein Berufspraktikum bei einem möglichen Ausbildungsbetrieb, um einen Beruf kennenzulernen. Im Anschluss an eine Einstiegsqualifizierung beginnen etwa 60 Prozent der Jugendlichen eine Berufsausbildung.

Offene Ausbildungsangebote aus der Region sind zum Beispiel bei den Jobbörsen

  • der Agentur für Arbeit Cottbus unter www.arbeitsagentur.de
  • der IHK Cottbus unter www.cottbus.ihk.de und
  • der HWK Cottbus unter www.hwk-cottbus.de

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