Im Labyrinth der Spreekanäle – der Spreewald und seine Künstler/ W labyrinśe błośańskich tšugow – Błota ze swójimi wuměłcami

Bereits Ende des 18. Jahrhunderts hatten Geografen und Reiseschriftsteller die Wunderwelt des Spreewaldes entdeckt. Ihr Interesse galt der urwüchsigen Landschaft, die aber schon lange auch eine Kulturlandschaft war, und einer ethnographischen Besonderheit, den im Spreewald und seinen Randgemeinden lebenden Wenden (Sorben), ein westslawisches Volk, das sich in Sprache und Liedern, in Sagen und Bräuchen einen eigenen nationalen Charakter bewahrt hatte.
Auch Theodor Fontane beschrieb in seiner zweiten Wanderung durch die Mark Brandenburg den Spreewald. Seine Reiseeindrücke, 1859 in der „Preussischen Zeitung“ veröffentlicht, machten den Spreewald „salonfähig“. Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Berlin – Cottbus – Görlitz begann eine rasante Entwicklung des Tourismus.

Vom 31. August bis zum 25. November 2007 präsentiert das Wendische Museum Cottbus die Ausstellung im „Im Labyrinth der Spreekanäle – der Spreewald und seine Künstler“. Die neue Exposition mit über 130 Gemälden und Grafiken von ca. 70 Künstlern zeigt, dass die Spreewaldregion seit ihrer touristischen Endeckung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immer wieder Künstler anlockte und diese nachhaltig beeindruckte. Eine Faszination, die bis heute anhält.
Zu den Künstlern zählen Maler und Grafiker sorbischer und nichtsorbischer Herkunft, namhafte und auch Neuentdeckungen, so u. a. der Dresdener C. G. Hammer, der Cottbuser F. A. Schmalfuß, der Berliner A. Burger, der Lübbenauer C.-M. Krüger, M. Moritz, W. Moras. Vertretern sorbischer bildender Künstler sind zum Beispiel F. Lattke, W. Schieber, F. Kittler, C. Noack oder F. Pötschke. Aus der Bautzener Region kommen G. Heine, H. Schlosser, O. Garten und J. Buck. Bisher wenig bekannt sind Arbeiten von G. Wehrmann oder R. Flockenhaus. Zu den jüngsten Arbeiten gehört eine dreiteilige Betrachtung des Spreewaldes von D. Zimmermann von 2002/2005. Unter den Ausstellungsstücken befindet sich auch eine Schenkung der Nachfahren des bedeutenden Berliner Genremalers Adolf Burger (1833-1876), die erstmalig gezeigt wird, und eine Dauerleihgabe aus dem Kunstmuseum Krefeld, das Gemälde „Vor dem Tanz“ (1898) von Otto Pilz.

Leihgaben der Stiftung Stadtmuseum Berlin, des Regionalmuseums Lübben, des Spreewaldmuseums Lübbenau, des Sorbischen Museums Bautzen, des Kunstmuseums Dieselkraftwerk Cottbus, der Stiftung Fürst-Pückler-Museum, des Stadtmuseums Cottbus sowie von Privatpersonen unterstützen die Ausstellung.

„Im Labyrinth der Spreekanäle – der Spreewald und seine Künstler“ wird am 31.08.2007 um 19.00 Uhr im Wendischen Museum Cottbus, Mühlenstraße 12, eröffnet.
Die Einführung hält Siegfried Kohlschmidt. Gerhardt Paucker spielt auf dem Dudelsack.