Mit einem Festakt im Staatstheater Cottbus geht am 30. November, genau 850 Jahre nach der urkundlichen Ersterwähnung der Stadt im Jahr 1156, das Cottbuser Jubiläumsjahr zu Ende.

Der Festakt würdigt Cottbus als bedeutende Stadt im Land Brandenburg. Frank Szymanski, neuer Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, empfängt aus diesem Anlass Ehrengäste aus allen gesellschaftlichen Bereichen. Auch der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Matthias Platzeck, hat sein Kommen zugesagt. Dr. Herbert Knoblich, Präsident des Landtages Brandenburg a.D., hält die Festrede, die von einem gemeinsamen Programm deutscher und sorbischer Künstler umrahmt wird. Gespielt vom Philharmonischen Orchester des Staatstheaters erklingt die von Gary Hirche komponierte Festmusik, mit der das Festjahr am Neujahrstag 2006 begann. Das Ensemble des Staatstheaters Cottbus wird in einem eigens für den Festakt gestalteten Programmbeitrag seine künstlerische Vielseitigkeit präsentieren. Auch das Lied des Festjahres "Meine Stadt" von Torsten Karow und Detlef Bielke wird Teil des Programms sein. Mitwirkende und Gäste werden es zusammen singen und den Festakt mit diesem Symbol der Gemeinsamkeit beenden.

Viele interessante Veranstaltungen, Ausstellungen und Aktionen markierten den Verlauf des Festjahres. Die Cottbuser und ihre Gäste blickten zurück auf Geschichte und Entwicklung der Stadt; zugleich bot sich ein vielfältiges und interessantes Bild des gegenwärtigen Lebens in der grünen Stadt an der Spree. Neben den durch das Festbüro 2006 initiierten Aktivitäten gab es eine Reihe weiterer Initiativen, mit denen Cottbuser Vereine, Unternehmen, Institutionen und Privatpersonen das Jubiläumsjahr bereicherten.

Das Festjahr hat für Cottbus Bleibendes gebracht. Ein Denkmal für den Cottbuser Postkutscher, ein "Weg des Ruhmes" für Cottbuser Sportler und das Besucherzentrum "Gutshof" für den Branitzer Park sind nur drei Beispiele der im Jubiläumsjahr entstandenen neuen Kleinode der Stadt. Bleiben werden auch die Erinnerungen an viele gemeinsame Erlebnisse während des Festjahres.

Zur 850-Jahrfeier wurde durch die Stadt Cottbus mit freundlicher Unterstützung der Sparkasse Spree-Neiße eine Jubiläumsmedaille herausgegeben. Der aus dem Verkauf der limitierte Auflage - 850 Stück in Feinsilber und 85 Stück in Feingold zum Preis von 25 Euro bzw. 385 Euro - erzielte Überschuss in Höhe von 9.500 Euro wird im Rahmen des Festaktes in Form einer Spende an vier gemeinnützige Vereine bzw. eine Kirchengemeinde übergeben.

Gisela Roschlaub wird als Vorsitzende die 3.000 Euro für den Turmverein Cottbus e.V. in Empfang nehmen. Dieser Verein hat der Stadt Cottbus zu ihrem Jubiläum das Postkutscherdenkmal geschenkt und 1998 die Sanierung des Spremberger Turms in die Wege geleitet. Mit der Spende soll das Projekt „Neue Bänke für die Spremberger Straße“, das im kommenden Frühjahr begonnen wird, unterstützt werden.

Der Interessenverband für Behinderte e.V. leistet Hilfe u. a. den Körper- und Mehrfachbehinderten bei Behördengängen, Arztbesuchen und Einkäufen und berät sie bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen. Die Spende in Höhe von 2.500 Euro nimmt der Vereinsvorsitzende Klaus-Peter Schröder entgegen. Mit dem Geld soll den behinderten Vereinsmitgliedern u. a. eine Exkursion ermöglicht werden.

Der Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai, Christoph Polster, freut sich über 2.000 Euro, die dem Seniorentreff „Sammeltasse“ im Bodelschwingh-Haus Sandow zugute kommen. Seit rund vier Jahren kann diese Begegnungsstätte aufgrund fehlender finanzieller Mittel nur noch ehrenamtlich betrieben werden. Da die Anforderungen bezüglich der älteren Generation zukünftig eher wachsen werden, sind alle Anstrengungen nötig, um diesen Herausforderungen zu entsprechen. Die Spende soll für die Renovierung der Räumlichkeiten und den Austausch der Bestuhlung und anderer Einrichtungsgegenstände verwendet werden.

Jürgen Wirth, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werkes Niederlausitz e.V., freut sich über 2.000 Euro, die für das Projekt „City - Station - Straßencafé“ verwendet werden. Dieser Raum ist, wie es offiziell heißt, eine niedrigschwellige Kontakt -und Begegnungsstelle für wohnungslose Obdachlose und für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten. In der kalten Jahreszeit ist das Café auch an den Wochenenden geöffnet. Für die Besucher besteht die Möglichkeit, sich mit einem Streetworker im Gespräch auszutauschen. Erwähnenswert ist, dass die Verantwortlichen bemüht sind, gemeinsam mit ihren Besuchern Aktivitäten für eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu planen und durchzuführen.