Die Städtepartnerschaft von Zielona Góra und Cottbus/Chóśebuz gewinnt an Schwung. Statt der geplanten 17 wird es allein in diesem Jahr fast 50 Begegnungen und Projekte geben. Diese Bilanz legte die neu geschaffene Kontaktstelle für die Partnerschaftsarbeit vor – anlässlich der Unterzeichnung der neuen Kooperationsvereinbarung zwischen beiden Partnerkommunen am Freitag beim traditionellen Weinfest in Zielona Góra.

„Wir verzeichnen neue Schulpartnerschaften, aber auch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Krankenhäusern beider Städte zum Beispiel bei der Pflege", erklärt der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch. Hinzugekommen sind zwei Jugendlager der Feuerwehren sowie Gemeinsamkeiten beim Seniorensportfest und der Mission Paralympics. Kelch: „Die Partnerschaft mit Zielona Góra ist überaus lebendig. Mein Dank gilt allen, die daran in Vereinen, Schulen, Gruppen oder Institutionen beteiligt sind."

Für das kommende Partnerschaftsjahr sind bislang 31 Vorhaben geplant und in die neue Kooperationsvereinbarung aufgenommen.

Die Begegnungen sind ein wichtiger Teil der Städtepartnerschaft. Der andere Teil wird mit viel Geld aus europäischen Förderprogrammen vorangebracht. So ist es Dank der Förderung aus dem Interreg V A-Programm möglich, die Parkanlagen in Branitz und Zatonie weiter zu pflegen, Erinnerungsorte wiederherzustellen und zu erhalten. Dafür fließen bis 2020 mehr als fünf Millionen Euro in beide Parke. Unterstützt werden Vorhaben wie die Zooschule im Tierpark Cottbus sowie eine weiter verbesserte Zusammenarbeit und grenzüberschreitende Verständigung zwischen beiden Städten.

Die Städtepartnerschaft zwischen Zielona Góra und Cottbus besteht seit 1975. Oberbürgermeister Holger Kelch „Wir hoffen und arbeiten daran, dass sich auch die künftigen Generationen von dieser Partnerschaft anstecken lassen. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu insgesamt neun Städten. Die älteste ist die mit der französischen Stadt Montreuil; sie besteht seit 1959. Die reifste aber, das darf ich so sagen, ist die mit unseren polnischen Partnern – sie ist wie guter Wein aus Zielona Góra."

50 junge Leute trafen sich beispielweise im Sommer in Cottbus/Chóśebuz und Neuhausen/Spree. Sie kamen vom Max-Steenbeck-Gymnasium, der Grundschule 17 in Zielona Góra, dem Bund der Deutschen katholischen Jugend sowie dem deutsch-polnischen Verein aus Cottbus. Zudem hat im Sommer die deutsch-polnische Kinderbegegnung „Tanzen ohne Grenzen“ stattgefunden. Höhepunkt war ein gemeinsamer Auftritt der Tanzgruppe „Maki“ aus Zielona Góra und von „Marikas Tanzakademie“ aus Cottbus beim Festival „Cottbus Open“. Auch diese Begegnung, die unter anderem einen Besuch im Erlebnispark Teichland beinhaltete, wurde durch die Euroregion Spree-Neiße-Bober aus dem Programm Interreg V A finanziert.

Überdies ist am Freitag im Landesmuseum für moderne Kunst im Dieselkraftwerk Cottbus die Ausstellung „Blicke auf Polen – Blicke aus Polen“ eröffnet worden und bietet erstmals einen Blick auf die Kunst der Nachbarregion. Die Werke polnischer Künstler sind bis zum 18.11.2018 zu sehen.

Nächster Höhepunkt ist das 12. Deutsch-Polnische Jugendfestival, das am 24.09.2018 im Jugendkultur- und Bildungszentrum „Dom Harcerza“ in Zielona Góra eröffnet wird. Etwa 200 Kinder und Jugendliche werden sich dort zu verschiedenen Workshops treffen und sich mit dem Thema „Freiheit“ beschäftigen. Das Festival wird von der Euroregion Spree-Neiße-Bober und der Stadt Cottbus/Chóśebuz finanziert.