Foto: OB Holger Kelch, der Leiter des Verwaltungsstabes Thomas Bergner und Fachbereichsleiterin Stefanie Kaygusuz-Schurmann informierten heute die Medien. Foto: Stadt Cottbus/Chóśebuz
Foto: OB Holger Kelch, der Leiter des Verwaltungsstabes Thomas Bergner und Fachbereichsleiterin Stefanie Kaygusuz-Schurmann informierten heute die Medien. Foto: Stadt Cottbus/Chóśebuz
Jan Gloßmann

Die Stadt Cottbus/Chóśebuz wird ein Drehkreuz bei der Verteilung von Vertriebenen aus der Ukraine. Das bedeutet, dass ab Mittwoch, 23.03.2022, täglich voraussichtlich sechs Züge mit Menschen aus der Ukraine bzw. aus Polen in Cottbus/Chóśebuz ankommen werden. Von hier aus wird dann die Verteilung ins Bundesgebiet bzw. in europäischen Nachbarländer mit Sonderzügen oder mit Bussen gesteuert. Gerechnet wird pro Zug mit bis zu 600 Personen; täglich könnten somit ca. 3.600 Menschen nach Cottbus/Chóśebuz kommen.

Oberbürgermeister Holger Kelch: „Das ist eine neue Lage und eine neue Herausforderung. Wir können das aber mit einem gewissen Stolz und Selbstbewusstsein angehen, denn unsere bisherige Struktur der Aufnahme und Betreuung hat sich als vorbildhaft erwiesen. Gleichzeitig werden die bislang tätigen und professionell agierenden ehren- und hauptamtlichen Strukturen durch eine professionell arbeitende haupt- und ehrenamtliche Struktur abgelöst. Mein Dank gilt allen, die hier seit Wochen unermüdlich im Einsatz waren und sind.“ OB Kelch bat nochmals darum, den privaten Transfer von Vertriebenen nach Cottbus/Chóśebuz nur dann anzugehen, wenn es Abstimmungen zu Unterkünften mit Landes- oder städtischen Behörden gibt oder privater Wohnraum zur Verfügung gestellt werden kann. Die Unterbringung in der Messe solle keine Dauerzustand für die Menschen werden. Sie sollen zügig weitervermittelt werden oder weiterreisen können.

Indes sind die erste 10 Wohnungen der GWC belegt worden; weitere 70 werden derzeit vorbereitet und hergerichtet. Die Stadt ist zudem in Gesprächen mit weiteren großen Vermietern, um zusätzliche Unterkünfte zu sichern.

Die DRK Flüchtlingshilfe gGmbH übernimmt am 23.03.2022 die Regie im Ankunftszentrum am Bunten Bahnhof und in der Messehalle. Damit unterstützt die Zentrale Ausländerbehörde des Landes Brandenburg die Arbeit in Cottbus/Chóśebuz unmittelbar. Sebastian Berg, Koordinator der DRK Flüchtlingshilfe gGmbH und Leiter der Erstaufnahme-Außenstelle in Doberlug-Kirchhain: „Wir sind begeistert von dem, was in Cottbus/Chóśebuz in so kurzer Zeit aufgebaut worden ist.“

Aktuell (Stand 17.03.2022, 12 Uhr) sind in Cottbus/Chóśebuz 833 Menschen aus der Ukraine in privaten und kommunalen Unterkünften aufgenommen worden. Zum gleich Zeitpunkt befanden sich ca. 300 Personen in der Übergangsunterkunft in der Messehalle.

Stefanie Kaygusuz-Schurmann, Fachbereichsleiterin Bildung und Integration: „Damit haben wir binnen zehn Tagen etwa so viele Menschen aufgenommen wie 2015 in zehn Monaten. Jetzt werden wir uns weiter um die Menschen kümmern, die in Cottbus/Chóśebuz bleiben werden.“ Dazu gehören auch Regelungen für den Schulbesuch, Kita-Plätze und die Aufnahme von Arbeit. Aktuell sind das ca. 120 Kinder im Grundschulalter sowie 75 Kinder, die einen Kita-Platz benötigen. In Kürze sollen dafür mehrsprachige Anmeldeformulare auf www.cottbus.de/ukraine zur Verfügung stehen. Hier werden verschiedene Möglichkeiten der Beschulung und Betreuung geprüft. Einbezogen werden dabei 5 aus der Ukraine geflüchtete Lehrerinnen, die jetzt in Cottbus/Chóśebuz sind.

Unterstützung vor allem bei der Unterbringung haben die umliegenden Landkreise Spree-Neiße, Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster angekündigt. Thomas Bergner, Leiter des Verwaltungsstabes: „Wir sind mit den Landräten in regelmäßigem Austausch. Da geht es um Wohnungen und Quarantäne-Quartiere, aber auch den Einsatz von Betreuern und Dolmetschern. Eine Sanitätseinheit aus Elbe-Elster ist bereits im Einsatz bei uns. Für diese Lausitzer Solidarität sind wir sehr dankbar.“

1Seien Sie sicher unterwegs ‧ PDF ‧ 462.71 KByte ‧ 18.03.2022
2 ‧ PDF ‧ 482.13 KByte ‧ 18.03.2022