Normen Franzke

Der Deutsche Schwerhörigenbund führte gemeinsam mit der Stadt Cottbus/Chóśebuz am 16.08.2021 einen Informationstag durch. Nach Angaben des Deutschen Schwerhörigenbundes sind etwa 16 Millionen Menschen von Schwerhörigkeit betroffen. Hörbehinderung ist aber nicht gleich Hörbehinderung. Die Bandbreite reicht von leichten Hörverlusten, über hochgradige Schwerhörigkeit bis hin zu völliger Taubheit.

Der Präsident des Deutschen Schwerhörigenbundes, der Vorstand und die Mitglieder des Landesverbandes bedankten sich ganz herzlich für die tatkräftige Unterstützung seitens der Stadt. Als Beratungsort wurde bewusst das Stadthaus Cottbus/Chóśebuz gewählt. Es ist barrierefrei. Der Zugang und die Ausstattung entsprechen den inklusiven Anforderungen, so bspw. der Einsatz einer Induktionsschleife. Zeitgleich haben Schriftdolmetscher das gesagte Wort über die vorhandene Technik an eine Leinwand projiziert. Schwerhörige Teilnehmer konnten problemlos die Redebeiträge verfolgen und somit aktiv teilnehmen.

Schwerhörigkeit ist eine unsichtbare Behinderung, sie wird erst erkannt, wenn in der Kommunikation Verständnisprobleme auftreten. Denn Schwerhörigkeit hat nach wie vor bei vielen Menschen ein sehr negatives Image, Betroffene wollen es oft nicht wahrhaben und versuchen mit großer Anstrengung es zu verdrängen und zu leugnen. Somit wird der Umgang mit dieser Behinderung noch schwieriger. Schwerhörigkeit hat in den seltensten Fällen mit einem leiserem Hören zu tun, sondern es handelt sich um Störungen in den verschiedenen Frequenzbereichen. Somit ist ein Anschreien der schwerhörigen Person oder ein überdurchschnittliches lautes Sprechen keine Lösung. Im Gegenteil, es verschlimmert meist noch die Situation.

Es war eine rundum gelungene Veranstaltung, bei der nicht nur über Inklusion gesprochen wurde, sondern sie wurde auch umgesetzt und gelebt!