Neu-Schmellwitz ist das jüngste in industrieller Bauweise errichtete Wohngebiet in Cottbus. Die Schwerpunkte der Aufwertungen seit 1990 lagen vor allem im Wohnumfeld, bei der Komplettierung des Zentrums „Zuschka“, der Anlage des Ernst-Mucke-Platzes und von vielen Spiel-, Sport- und Freizeitanlagen sowie der Gestaltung des Schmellwitzer Grabensystems. Ein Großteil der Wohnbausubstanz hat 1990 wegen des relativ niedrigen Baualters noch keine umfassende Modernisierung erfahren.

Trotz der entstandenen beeindruckenden Qualitäten für das Wohnen in Neu-Schmellwitz setzte Ende der 1990er Jahre ein Wegzug von Einwohnern ein, der zu einem Anstieg der Wohnungsleerstände führte. Zugleich beschleunigte sich die soziale Segregation im Gebiet und soziale Problemballungen nahmen zu, wodurch der Handlungsbedarf nach einem intensiv sozial begleiteten Stadtumbau offensichtlich wurde.

Mit dem Stadtumbau verfolgt Cottbus das Ziel, das Stadtgefüge auf die veränderten funktionalen Anforderungen einzustellen und eine zukunftsfähige Stadtstruktur zu entwickeln.

Impressionen vom Stadtumbau

Rückbau Gotthold-Schwela-Straße

Rückbau Kauperstraße

Rückbau der Gaststätte "Hopfenstube"

Rückbau der Gaststätte "Kokot"

Rückbau und Sanierung Hopfengarten

Vom Rückbau 9. Grundschule/3. Gesamtschule zum Bürgergarten

Vom Rückbau Kita Spielhaus zum Sozialgarten in Neu-Schmellwitz

Neugestaltung Ernst-Mucke-Platz

Neugestaltung Am Fließ

Geologischer (Lehr)pfad am Schmellwitzer Fließ

Senioren- und Pflegeeinrichtungen

Eltern-Kind-Zentrum, Spiel- und Sportplätze

Für Neu-Schmellwitz wurden folgende Grundsätze für den Stadtumbau verfolgt:

  • Konzentration des Rückbaus von Wohngebäuden auf den östlichen Teil des Wohngebietes, da hier die Wohnungsleerstände am größten sind und zudem deutlich weniger Wohnumfeldaufwertungen realisiert wurden, als im westlichen Teil.
  • Möglichst zeitliche Kopplung des Rückbaus der Wohngebäude mit dem Rückbau von Einrichtungen der sozialen Infrastruktur, um großflächige Stilllegungen von Erschließungsanlagen vorzunehmen.
  • Stilllegung/Grün von Rückbauarealen zu Lasten baulicher Folgenutzungen in Stadtrandlage

Die darauf basierende Strategie 2009/13 bildet die „Vorzugsvariante“ des Teilräumlichen Konzepts für den Stadtumbau Neu-Schmellwitz, das im Mai 2006 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Die konsequente zeitnahe Umsetzung setzte allerdings voraus, dass Wohngebäude von bisher nicht aktiv am Stadtumbau beteiligten Eigentümern auf der Ostseite mit Beständen der Westseite hätten getauscht werden müssen. Da die Bemühungen des Objekttausches zu keinem Ergebnis führten, musste auf die „Alternativvariante“ des Teilräumlichen Konzeptes umgeschwenkt werden. Danach war weit früher als geplant auch der Westteil des Wohngebietes vom Rückbau betroffen und im Ostteil verblieben vorerst einzelne Wohngruppen in Insellagen. Der Stadtumbau in Neu-Schmellwitz startete in der ersten Stadtumbauphase 2006-2011 im Herbst 2006 mit dem flächenhaften Rückbau von Wohngebäuden im Quartier Gotthold-Schwela-Straße, gefolgt von partiellem Rückbau im Hopfengarten, in der Kauper und Hutungstraße, Rudniki und Schmellwitzer Weg und endete 2011 mit dem Rückbau der Kindertagesstätte „Spielhaus“.

Mit flankierender Teilnahme am ExWoSt-Projekt „Stadtteile im Umbruch“ 2007/08 wurden für die 1989 nicht fertiggestellte Großwohnsiedlung förderrechtliche und planungsrechtliche Probleme vertieft und in einer „Freiraumwerkstatt“ umbaubegleitende Projekte angeregt. Im Rahmen dieses Prozesses hat sich ein Offenes Netzwerk Schmellwitz gegründet und die soziale Begleitung beim Stadtumbauprozess als Rückbauprozess in Neu-Schmellwitz initiiert. Insbesondere mit Aufnahme von Neu-Schmellwitz in die Kulisse Soziale Stadt im Jahre 2009 (STVV-Beschluss-Nr. IV-055-07/09 vom 25.03.2009 ) bieten sich nichtinvestive Möglichkeiten, den schwierigen Prozesses des Leerfallens, Leerstandes, Umziehens, Umnutzens, Rückbauens sozial zu begleiten.

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (INSEK) für die Stadt Cottbus 2020 (Stand 2008) in Verbindung mit dem Stadtumbaustrategiekonzept (2010) und dem Konzept zum zielgruppenorientierten Wohnen (2010) enthält Strategien zum Umgang mit den Auswirkungen und Folgen des Einwohnerverlustes und Rückbaus. Neu-Schmellwitz befindet sich seither in der Beobachtungsphase, begleitet von punktuellem Rückbau leer stehender Objekte in der Neuen Straße, Willi-Budich-Straße sowie der ehemaligen Gaststätte Kokot in der zweiten Rückbauphase 2011 bis 2015 sowie abnehmenden Ersatzwohnungen für vom Rückbau Betroffene.

Aktuell besteht mit der Zunahme der Flüchtlinge und Asylsuchenden in Cottbus eine neue Herausforderung, wodurch der Leerstand von Wohnungen in Neu-Schmellwitz wieder sinkt.

Energetischer Stadtumbau: Mit dem energetischen Stadtumbau besteht trotz Fördermittelzweckbindung die Möglichkeit, für dringend anstehende energetische und Klimaschutzmaßnahmen entsprechende Fördermittel (z.B. KfW und BMU) einzuwerben.

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