Auf Initiative der Stiftung SPI und dem Fachbereich "Sozialwesen" der im Stadtteil ansässigen Fachhochschule Lausitz (FHL) wurde 2005 das "Lokale Bündnis für Familie Sachsendorf-Madlow" gegründet, insbesondere um die dort lebenden jungen Familien mit niedrigschwelligen Angeboten zu unterstützen.
Das Bündnis ist Partner der 2003 gestarteten Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend der bundesweit über 600 "Lokale Bündnisse für Familie" angehören.

www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de
Das Bündnis wurde auf der "Familienwerkstatt" am 15. März 2005 gegründet.

Eltern-Treffs und Elternakademie: Kompetenzen zur Selbsthilfe vermitteln

Das Stadtteilbündnis will dazu beitragen, gerade jungen Familien ein lebens- und liebenswertes Umfeld zu bieten und zu erhalten. Gleichzeitig sieht es seine Aufgabe darin, soziale Kompetenzen zur Selbsthilfe zu vermitteln. Besonderen Wert legen die Bündnisakteure deshalb auf die Familienbildung – mit niedrigschwelligen Angeboten und Bildungspartnerschaften. Auf Initiative der FHL wurde der "Gesprächskreis Familienbildung" etabliert, ein Netzwerk zur verbesserten Kooperation, Profilierung und Öffentlichkeitswirksamkeit der teilnehmenden Einrichtungen. Fachhochschulangestellte und Studierende organisieren ein "Elterncafé" und den "Single-Eltern-Treff" an der Europaschule "Regine Hildebrandt-Grundschule". Das Elterncafé bietet die große Chance, den Zugang zu Familien zu erleichtern, die auf Unterstützung angewiesen sind. Außerdem werden in einer "Elternakademie" Weiterbildungsveranstaltungen organisiert, z.B. Workshops zur Mediation oder zum Thema "Kinder und Medien".

Der Familienpaten-Dienst springt ein, wenn Familien nicht mehr weiter wissen

Zu den bereits erfolgreich umgesetzten Projekten des Bündnisses zählt der "Familienpaten-Dienst", der kinderreichen einkommensschwachen Familien und Alleinerziehenden im Stadtteil zur Seite steht. Familienpaten werden gebraucht, wenn Kinder und Eltern allein nicht mehr weiter wissen. Mittlerweile sieben Familienpaten erhalten eine professionelle Weiterbildung über den "Jugendhilfe Cottbus" e.V., in der psychologische wie sozialpädagogische Fähigkeiten vermittelt werden. Unterstützt wird der Jugendhilfeverein von einem Netzwerk, dem eine Grundschule, zwei Kitas, das Diakonische Werk, die Freiwilligenagentur und das Stadtteilmanagement angehören. Derzeit werden 15 Familien ehrenamtlich betreut. Die Familienpaten selbst bringen unterschiedliche Lebenserfahrungen mit. Einer von ihnen ist ein Familienvater, der die eigenen Probleme nun "im Griff hat" und anderen Familien in der Nachbarschaft helfen will. In einem anderen Fall ist es eine jüngere allein stehende Frau, die sich engagiert. Ab 2007 betreiben die Familienpaten ein eigenes Kontaktbüro mit einem Elterncafé auf dem Fußgängerboulevard im Stadtteilzentrum – in Nachbarschaft zu den professionellen "flexiblen Hilfen" des Jugendhilfevereins. Damit sind niedrigschwellige Kontakte bis hin zum Sozial- bzw. Jugendamt genauso gewährleistet wie die unkomplizierte Nachbarschaftshilfe in Hauswirtschafts- und Erziehungsfragen.