Mit der Wiedernutzbarmachung des ehemaligen Braunkohlentagebaus Cottbus-Nord entsteht im laufenden Jahrzehnt der mit 19 km² größte künstliche Binnensee Deutschlands als „Cottbuser Ostsee“. Von 1981 bis 2015 wurde hier Braunkohle zur Verstromung und Erzeugung von Wärme abgebaut. Im April 2019 begann die Flutung des Restraums mit Wasser aus der Spree. Bis zur Mitte der 2020er Jahre wird daraus der Cottbuser Ostsee. Seit Beendigung des Tagebaus erfolgte auch die planerische Vertiefung der Folgenutzungen durch die Anrainergemeinden des Cottbuser Ostsees. Auf Initiative der Stadt Cottbus/Chóśebuz sowie der Gemeinden Neuhausen/Spree, Teichland und Wiesengrund wurde 2006 ein erster Masterplan herausgegeben. In seiner ersten (2013) und zweiten Fortschreibung (2016) konnten weitere Projekte ergänzt und bestehende konkretisiert werden. So z.B. das Cottbuser Hafenquartier, für das in der Folgezeit ein städtebaulicher Wettbewerb im Rahmen des Bundesprogramms Nationale Projekte des Städtebaus durchgeführt wurde. Das von der Bundesregierung im Jahr 2020 beschlossene Strukturstärkungsgesetz verlieh dem Gemeinschaftsprojekt zusätzliche Entwicklungsimpulse und Handlungsspielräume im Rahmen des Strukturwandels. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz rückt mit ihrer „Entwicklungsstrategie Cottbuser Ostsee“ nun stärker an das Wasser. Durch den „Rahmenplan Seevorstadt“ wird die zukunftsorientierte Konversion eines ganzen Stadtquartiers als Bindeglied zwischen Innenstadt und Stadthafen beschrieben. Mit der Aufnahme von Entwicklungsschwerpunkten innerhalb der Seevorstadt in die Gebietskulisse des Städtebauförderung werden progressiv die Weichen für die angestrebte Gesamtentwicklung gestellt.