März 2011

Es ist fast ein ganzes Jahr vergangen, nach dem die Aktion „Kita mit Biss“ unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters in Cottbus offiziell gestartet ist. Die Anzahl der teilnehmenden Kitas stieg in dieser Zeit von 45 auf 49. Alle Teilnehmer erhielten ein Zertifikat, weil sie sich freiwillig verpflichtet haben die Handlungsrichtlinien zur Erhaltung der Zahngesundheit bei Kita-Kindern konsequent umzusetzen.

Zur Zwischenstandsabfrage wurde ein umfangreicher Fragebogen entwickelt, um eventuelle Schwierigkeiten bei der Richtlinienumsetzung rechtzeitig zu erkennen und die tatsächliche Situation im Bezug auf die zahngesunde Erziehung in den Kitas möglichst realistisch einschätzen zu können.

Es konnten 47 von 49 Fragebögen ausgewertet werden. Auf dieser Grundlage gibt es zum bisherigen Projektverlauf Folgendes zu berichten.

Die Umsetzung der „Kita mit Biss“-Handlungsrichtlinien hat sich, abgesehen von vereinzelten anfänglichen Schwierigkeiten, kaum belastend auf den Tagesablauf der jeweiligen Kitas ausgewirkt.

Die Umfrage ergab des Weiteren, dass in fast 70 % der Kitas alle Kinder regelmäßig ihre Zähne putzen. In den verbliebenen 30 % der Kitas wird ab dem 2. Lebensjahr geputzt. Die Putzzeiten gestalten sich sehr unterschiedlich. In den meisten Kitas (über 90 %) wird ausschließlich nach dem Mittagessen geputzt. In vier Einrichtungen werden die Zähne nach jeder Mahlzeit gereinigt. Das Zähneputzen wird in 65 % der Kitas grundsätzlich von ErzieherInnen begleitet, in den übrigen Kitas sind die ErzieherInnen nicht immer dabei.

Im Bezug auf die zahnfreundliche Ernährung gibt es folgende Umfrageergebnisse:

In 89 % der Kindergärten gibt es grundsätzlich den „zahnfreundlichen Vormittag“, mit Ausnahme von Kinderfeiern und -festen. In vier Einrichtungen werden am Vormittag überhaupt keine süßen Speisen angeboten und in drei Einrichtungen gibt es den „zahnfreundlichen Vormittag“ regelmäßig, jedoch nicht täglich. Obst und Gemüse wird in allen Einrichtungen regelmäßig (in 45 Kitas täglich) angeboten. In knapp 70 % Einrichtungen werden ausschließlich zuckerfreie Getränke serviert. In den verbliebenen 30 % werden entweder zuckerfreie oder zur Auswahl zuckerarme Getränke (wie leicht gesüßter Tee und verdünnte Fruchtsäfte) gereicht.

Die Nuckelflasche wird in 95 % der Kitas rigoros abgelehnt. In 65 % der Einrichtungen passiert das im Alter von 6-8 Monaten, dann also, wenn die Kinder in der Lage sind aus der Tasse zu trinken. Neun Kitas verzichten auf die Nuckelflasche ab dem ersten Lebensjahr der Kinder, fünf Einrichtungen dulden die Nuckelflasche höchstens bis zum 2. Lebensjahr.

Die Zusammenarbeit der Kitas mit den Eltern und mit dem Zahnärztlichen Dienst gestaltet sich folgendermaßen:

In allen Kitas wird über die zahnfreundliche Erziehung mit den Eltern gesprochen. Regelmäßige Gespräche finden in 28 Einrichtungen statt. Davon befassen sich acht Einrichtungen hauptsächlich mit der Prophylaxe bei Kleinkindern, bezogen auf zwei Schwerpunkte: „Nuckelflaschenkaries“ und offener „Nuckelbiss“. In 20 Kitas wird die zahngesunde Erziehung mit den Schwerpunkten „Mundhygiene“ und „Ernährung“ im Bezug auf alle Altersgruppen thematisiert. 18 Kitas führten zu diesen Themen bereits eine oder mehrere Elternversammlungen durch, meist mit der Unterstützung des Zahnärztlichen Dienstes. In vier Einrichtungen wird ein solcher Elternnachmittag bzw. -abend gerade vorbereitet.

Als Schlussfolgerung kann festgehalten werden, dass die „Kita mit Biss“-Richtlinien in allen teilnehmenden Kitas generell umgesetzt werden. Die zahnfreundliche Erziehung war schon immer Bestandteil der Kindergartenerziehung, so dass sich diese Umsetzung ohne größere Probleme in den Kita-Alltag integrieren ließ. Neu hingegen ist, dass die Prophylaxe in den Einrichtungen durch „Kita mit Biss“ zu einem bewussten und systematischen Handeln gekürt wurde und, dass die Öffentlichkeit darüber mit Stolz informiert wird. Vielen Dank an alle Kita-Träger und vor allem an die Erzieherinnen und Erzieher für die tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung des Projektes, und ein besonderes „Dankeschön“ an alle Kinder und Eltern für ihr engagiertes Mitmachen.

Fortsetzung folgt.