Am 22.04.1945, gegen 18.00Uhr, hatte der Sowjetische Kampfkommandant, Gardemajor Dimitri Tschewjakow, Max Döring aufgefordert, das Amt des Bürgermeisters zu übernehmen.
Angesichts der noch rauchenden Ruinen leitete Max Döring am 23.04.1945 die ersten notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Brände, zur Rettung des Lebens der Bürger und zur Wiederherstellung der kommunalen Ordnung ein.
Der Bürgermeister forderte den Kameraden Kurt Dubian auf, die in der Stadt verbliebenen Feuerwehrleute zu sammeln, um die noch lodernden Brände abzulöschen.
Die Aufgabe war kaum zu lösen. Die Feuerwehr verfügte über keine Löschfahrzeuge, Geräte bzw. Schutzbekleidung und das Wasserleitungsnetz von Cottbus waren zerstört. Es gab kein Licht, kein Gas und kein Telefon. Erst am 26.05.1945 gab es den ersten Strom.
Zu den ersten Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr fanden sich ein: die Brandmeister Kurt Dubian, Georg Braun, Max Kämpf u.a.. Um den Auftrag des Bürgermeisters zu erfüllen, sammelten sie in den einzelnen Feuerwehrgerätehäusern, in ausgebrannten Betrieben bzw. Luftschutzpunkten noch vorhandenes Feuerwehrgerät, Gasmasken, Stahlhelme, und es wurde auch eine TS 8 gefunden.
Mit einem aufgefundenen Handkarren und TS 8 ging es im Handzug und in Zivil zur Ablöschung der einzelnen noch immer qualmenden Brände.

Am 20.05.1945 versammelte sich eine Handvoll Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, um sich neu zu formieren.
Die Leitung der Gruppe wurde dem Kameraden Kurt Dubian übertragen, denn die Oberführung der Feuerwehr sollte in bewährten Händen bleiben.
Während die Kameraden der Freiwilligen- als auch der Pflichtfeuerwehr bemüht waren, das Feuerlöschwesen in Cottbus wieder aufzubauen, vernichteten Russische Einheiten, welche die Feuerwache besetzt hatten, sämtliches Inventar, Ausbildungsmaterialien sowie zur Brandbekämpfung hergerichtetes Gerät, indem sie es auf den Hof warfen und zerstörten.
Zu guter Letzt wurde noch die einzig funktionierende Motorspritze beschlagnahmt und zum Abspritzen verschiedener Geräte benutzt.

Am 07.06.45 wurde durch eine Weisung des Landrates, Herrn Sonnet, Albert Bergte als Kreisbrand- und Stadtbranddirektor der Feuerwehr bestätigt.
Die Stadtfeuerwehr wurde im Obergeschoss des hinteren Gebäudeteiles der Hauptwache (Sanitätswache) untergebracht.
Da das System der Alarmierung noch nicht funktionierte, verpflichtete sich jeder Feuerwehrmann, an seinem Wohnhaus das Schild "Feuermeldestelle" anzubringen.
Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr hatte die Stadtverwaltung alle Halter von Transportfahrzeugen verpflichtet, sich bei Sirenenalarm bei der Feuerwehr zu melden. Diese Maßnahme funktionierte meist nur nachts.

Einen herben Rückschlag erhielt die Feuerwehr, als sie lt. Befehl 2 der SMA alle nazistisch vorbelasteten Kameraden entlassen mussten.
Obwohl die Kameraden nur Mitglied der NSDAP waren, wurden diese trotz aufopferungsvoller Arbeit für die Feuerwehr am 31.08.1945 entlassen.
Auf Beschluss des Magistrats der Stadt Cottbus vom 03.11.1945 wurden der Feuerwehr Cottbus 1 Personenkraftwagen, 2 Krafträder sowie diverse Gerätewagen von der Kraftfahrzeugstelle übergeben.

Durch die unermüdliche Bemühung des Bürgermeisters hatte die Sowjetische Einheit am 17.11.1945 die Feuerwache verlassen. Die Feuerwache wurde völlig verwüstet. Sie nahmen alles mit, was nur möglich war, so z.B. das gesamte sanitäre Mobiliar, Fenster usw., was nicht mitgenommen werden konnte, wurde restlos zerstört.

Nach Kriegsende durfte die Feuermeldezentrale weiterhin genutzt werden, die Freigabe dazu erteilte die zu dieser Zeit in der Feuerwache sitzende sowj. Einheit. In dieser Zeit galt es, alle in der Zentrale befindlichen technischen Sachen, welche über den Krieg gerettet wurden, z.B. wie den Melderschrank, nicht nur zu erhalten, sondern auch so lange wie möglich fehlerfrei zu betreiben. Beim Aufbau der Feuerwehr fehlte es besonders an geeignetem und gut ausgebildetem Personal und an technischer sowie materieller Ausrüstung.
Besonders aber fehlten vor allem die jungen Jahrgänge, die noch größtenteils in der Gefangenschaft waren.
Aus diesem Grunde wurde durch den Minister des Innern des Landes Brandenburg, auf Befehl der SMA (Sowjetische Militär Administration), die Stadt Cottbus am 15. April 1947 mit der Gründung einer Berufsfeuerwehr beauftragt.

Mit diesem Befehl wurde offiziell die bisherige Feuerschutzpolizei, die dem Polizeiverband schon seit 1933 angegliedert war, aufgelöst.
An deren Stelle traten nun die Berufsfeuerwehren, die den örtlichen kommunalen Verwaltungen unterstellt waren. Somit hatte die Stadt Cottbus, obwohl seit über 100 Jahren oft angedacht aber nie verwirklicht, eine Berufsfeuerwehr.
Leiter der Berufsfeuerwehr wurde bis zu seiner Ernennung als Bezirksinspekteur am 15. Juli 1948 Albert Bergte.
Die personelle Besetzung der Planstellen der Berufsfeuerwehr erfolgte vorwiegend aus den Angehörigen der Stadtfeuerwehr (vorher hauptamtliche Kräfte).
Der Schichtdienst der Berufsfeuerwehr wurde auf eine volle Löschgruppe erweitert und im 24-Stunden-Dienst geregelt (24 Dienst - 24 Frei).
Der Feuerwehrmann im Schichtdienst wurde mit 186,00 Mark im Monat vergütet.

Am 17. November 1947 wurden der Bürgermeister von Cottbus, Herr Reinhold, und der Branddirektor, Herr Bergte, durch den Ministerialdirektor, Herrn Luft, und den Landesbranddirektor, Herrn Schumann, darüber informiert, dass ab dem 01.12.1947 in der Stadt Cottbus die Landesfeuerwehrschule einzurichten und mit dem Unterricht zu beginnen ist.
Weiterhin wurde im Zuge der Zentralisierung das Brandschutzwesen gemäß des vorläufigen Brandschutzstatutes mit Rundverfügung der Provinzialverwaltung Brandenburg die Berufsfeuerwehr Cottbus zum Bezirkskommando umbenannt.
Die Aufgabe der Berufsfeuerwehr Cottbus war es jetzt auch, den überörtlichen operativen Einsatz zu gewährleisten.
In der Stadt Forst und Guben unterstanden die Kommandostellen der dortigen Berufsfeuerwehren jetzt dem Leiter der Berufsfeuerwehr Cottbus.
Mit der Rundverfügung Nr. 3/49 wurde mit Stichtag 01.04.49 sämtliches Feuerwehrmaterial zu Volkseigentum erklärt.
Am 26.04.1949 übergab das Feuerwehrkommando der Stadt Cottbus mit einer Generalinventuraufstellung ihr Eigentum der Stadt.

Am 28.08.1949 wurde durch die Deutsche Verwaltung des Innern die Verordnung über das Brandschutzwesen in den Ländern der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands erlassen. Dabei wurden die Landes-, Kreis- und Stadtbrandschutzämter und die Berufsfeuerwehren der Städte (auch Cottbus), die bisher den örtlichen Stadtverwaltungen unterstanden, den neu gebildeten VPKÄ (Volkspolizei Kreisämter) unterstellt.
Diese Umstrukturierung führte 1950 zur Bildung der Abteilung Feuerwehr im VPKA Cottbus. Somit wurde die Berufsfeuerwehr Cottbus und die Freiwillige Feuerwehr wieder den Polizeiorganen zugeschlagen.

Mit der Gemeindegebietsreform am 01.Juli 1950 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinden zur Stadt Cottbus und somit auch in deren Bestand befindlichen Freiwilligen Feuerwehren innerhalb der größer gewordenen Stadt. Eingemeindet wurden die Orte Saspow, Schmellwitz, Ströbitz, Madlow, Sachsendorf . Die dazugehörigen FF gehörten dann zur Stadt Cottbus.

Anfang 1951 wurde die DL 22 Magirus von Forst nach Cottbus umgesetzt. Als Ersatz bekam die Kommandostelle Forst die alte Holzdrehleiter der BF Cottbus.
Im Jahre 1951 begann die erste Auslieferung von Löschfahrzeugen LF 8 (Granit 27) aus der Produktion der DDR. Eine LF 8 erhielt die Berufsfeuerwehr Cottbus, die aber 1952 an die Freiwillige Feuerwehr Werben übergeben wurde.

Im Jahre 1956 wurde die Personalstärke des Kommando Cottbus auf 46 Feuerwehrmänner und im Jahre 1958 auf 66 Feuerwehrmänner erhöht.

Mit dem Brandschutzgesetz der DDR vom 18.Januar 1956 wurden die Freiwilligen Feuerwehren wieder aus dem Verantwortungsbereich der Deutschen Volkspolizei ausgegliedert und den Kommunen unterstellt. In der Stadt Cottbus wurden die FF Cottbus nun von der Abteilung Innere Angelegenheiten des Rates der Stadt geleitet.

Im Jahr 1960 wurde eine Tauchergruppe in der Berufsfeuerwehr Cottbus gebildet. Auf Grund des enormen Aufwandes und der vielfältigen komplizierten Anforderungen an diese Tauchergruppe wurde diese zum Jahresende 1965 wieder aufgelöst.