Die Entführung aus dem Serail nur noch am 19.3. & 23.4. am Staatstheater Cottbus Deutsches Singspiel in drei Aufzügen KV 384 von Wolfgang Amadeus Mozart Text von Christoph Friedrich Bretzner, bearbeitet von Johann Gottlieb Stephanie d.J. Herausgegeben von Gerhard Croll (Neue Mozart-Ausgabe) Während einer Mittelmeerreise werden Konstanze, deren Zofe Blonde und der Diener Pedrillo von Piraten überfallen, verschleppt und auf einem Sklavenmarkt verkauft. Der türkische Würdenträger Bassa Selim erwirbt die drei Europäer für sein Serail – einen prunkvollen Palast – und schenkt die aufmüpfige Blonde seinem Haremswächter Osmin. Er selbst findet Gefallen an der schönen Konstanze. Doch genauso wie Blonde nicht gewillt ist, ihren Pedrillo für einen Türken sitzen zu lassen, hofft Kons tanze auf die Befreiung durch ihren Geliebten, den spanischen Edelmann Belmonte. Der hatte inzwischen durch einen Brief Pedrillos den Aufenthaltsort der drei Entführten erfahren. Doch sein trickreich eingefädelter Rettungsversuch schlägt fehl. Zu allem Überfluss erkennt Bassa Selim in Belmonte auch noch den Sohn seines ärgsten Feindes wieder. Aber trotz einer unverhohlenen Vorfreude Osmins auf die Hinrichtung der Fremden verzichtet der Bassa auf die Bestrafung und entlässt die Europäer in die Freiheit. Im Jahre 1782 uraufgeführt, war DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL das bereits dreizehnte Musiktheaterwerk des erst 26-jährigen Mozart, aber sein erster durchschlagender Erfolg. Es ist ein Singspiel, das sich im Gewand der damals äußerst modernen Türkenoper mit dem Aufeinanderprallen zweier unterschiedlicher Kulturkreise beschäftigt. Beide werden gezwungen, sich mit dem jeweils fremden Anderen auseinanderzusetzen und sich am Ende gegenseitig wenigstens zu tolerieren. Inhaltlich reiht sich DIE ENTFÜHRUNG in die zu Mozarts Zeiten aktuellen Aufklärungsdiskurse ein, die spätestens seit Lessings „Nathan der Weise“ auf der Bühne ausgetragen wurden und die gerade heute wieder äußerst brisant sind.