In Cottbus/Chóśebuz sind am Sonnabend, 04.12.2021, die Ehrenmedaillen der Stadt 2021 verliehen worden. Sie gingen an die Ärztin Dr. Liv Fünfgeld und den Heimatforscher Herbert Lehmann. Die Ehrung fand im Saal des Staatstheaters am Schillerplatz unter 2g+-Regelung statt.

1Ärztin Dr. Liv Fünfgeld
2Heimatforscher Herbert Lehmann
1Ärztin Dr. Liv Fünfgeld
2Heimatforscher Herbert Lehmann
Stadt Cottbus/Chóśebuz

Oberbürgermeister Holger Kelch erinnerte in seiner Laudatio auf Dr. Liv Fünfgeld an eine Reihe bedeutender Medizinerinnen und Mediziner aus und in Cottbus/Chóśebuz, die stets auch kommunalpolitisch oder inmitten der Bürgerschaft ehrenamtlich gewirkt haben. Dazu zählen der Stadtphysikus Johann Beuch, der die erste überlieferte Cottbus-Geschichte schrieb. Der Krankenhausgründer Carl Thiem und Pücklers Arzt Ludwig Liersch waren beide Stadtverordnete, ebenso wie der langjährige Ärztliche Direktor des Carl-Thiem-Klinikums und Chirurg Dr. Josef Horntrich. Willi Steinhäuser, eine Legende unter den Orthopäden, übernahm im April 1945 die Leitung des Gesundheitswesens der zerstörten Stadt. Mit großer Dankbarkeit denken tausende Eltern an die warmherzige Kinderärztin Vera Jacob.

Dr. Liv Fünfgeld wurde für ihre unermüdliche Koordinierung, Motivierung und Unterstützung vieler Menschen während des Flüchtlingszustroms seit 2015 und ihren Einsatz während der Corona-Pandemie u.a. im Verwaltungsstab der Stadt gewürdigt.

OB Kelch würdigte Herbert Lehmann in der Laudatio als einen exzellenten Kenner der Regional- und Ortsgeschichte. Als Publizist und Autor, als Sammler und Museumsinitiator habe Herbert Lehmann nicht nur in seinem Heimatort Gallinchen vielfältige Akzente gesetzt sowie Wurzeln der Stadt- und Dorfgeschichte bewahrt. Zudem habe er sich um das gesellschaftliche Leben im Ortsteil und den Zusammenhalt verdient gemacht.

In ihren Dankesworten bezeichnete Dr. Liv Fünfgeld die Stadt Cottbus/Chóśebuz, in der sie seit nunmehr 25 Jahren mit ihrer Familie wohnt, als Heimat: „Wir hatten das Gefühl, diese Stadt hat etwas. Heute für Werte geehrt zu werden, die mir wichtig sind, ist besonders schön. Ich habe Glück gehabt, und davon kann man angeben.“

In Herbert Lehmanns Dankesworten heißt es: „Die Gesellschaft zeigt mit diese Ehrung, dass sie die Wichtigkeit von historischer Forschung und der Museen anerkennt und würdigt. Das bleibt auch in Zeiten des Internetswichtig. Hier mischen sich Weltgeschichte, lokales Wissen und familiäre Traditionen. Wenn Leute nach einem Besuch bei uns im Museum zu Hause weiter forschen und finden, dann freut mich das besonders.“

Die Ehrenmedaille der Stadt Cottbus/Chóśebuz ist die derzeit höchste Auszeichnung, die von der Kommune vergeben wird. Die Verleihung ist verbunden mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Die Ehrenmedaille wird seit dem Jahr 1995 – dem Jahr der ersten Bundesgartenschau in den neuen Bundesländern – vergeben. Eine Liste aller Trägerinnen und Träger der Ehrenmedaille sowie die jeweiligen Laudationes findet sich auf www.cottbus.de.