Rückkehr in die heimatliche Sammlung: In Cottbus/Chóśebuz ist am Donnerstag, 12.03.2020, das 1945 verlorengegangene Bild des in Cottbus geborenen Malers Carl Blechen (1798 – 1840) „Aus dem Apennin" – entstanden 1829 – erstmals seit über 75 Jahren wieder öffentlich präsentiert worden. Es wird nun wieder in die Blechen-Sammlung der Stadt Cottbus/Chóśebuz eingefügt.

1v.l.n.r.: Dr. Stefan Körner, Holger Kelch, Ulrich Lepsch
1v.l.n.r.: Dr. Stefan Körner, Holger Kelch, Ulrich Lepsch
Madeleine Henning-Waniek

Oberbürgermeister Holger Kelch: „Das ist ein wunderbarer Augenblick für Cottbus/Chóśebuz und die Blechen-Sammlung, der auf die Bedeutung Blechens für unsere Stadt aufmerksam macht. Doch bei aller Freude über die Rückkehr dieses kleinen, wunderschönen Bildes von Carl Blechen in unsere Stadt gemahnt es uns zugleich, an die Zeit des Zweiten Weltkrieges mit all seinen Folgen und der daraus erwachsenden Verantwortung für die Gegenwart zu erinnern. Ich danke allen Unterstützern sehr herzlich für die Arbeit an der Rückführung des Bildes."

Nach wie vor werden allein noch 10 Werke Blechens aus der städtischen Kunstsammlung als Kriegsverluste vermisst. Auch daran ist zu erkennen, dass die Folgen des Zweiten Weltkriegs bis heute spürbar sind.

Ulrich Lepsch, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Spree-Neiße: „Carl Blechen, einer der herausragendsten Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts, ist ein Sohn unserer Stadt Cottbus. Wir sind wir sehr stolz, in unserem Haus eins seiner Meistwerke präsentieren zu dürfen, dass nach 75 Jahren in die Blechen-Sammlung zurückkehrt. Als regionale, heimatverbundene Sparkasse liegt uns die kulturelle Vielfalt unserer Region sehr am Herzen. Wir unterstützten die Stadt Cottbus bei der Zurückführung des Bildes und konnten somit einen wesentlichen Beitrag für die Bewahrung unseres kostbaren Kunst- und Kulturgutes leisten."

Die 1913 vom damaligen Oberbürgermeister Paul Werner initiierte städtische Sammlung von Werken des international bedeutsamen Landschaftsmalers Carl Blechen erlitt 1945 spürbare Verluste.

Im Zusammenwirken der Stadt Cottbus/Chóśebuz mit der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz und Dank der aktiven Unterstützung der Sparkasse Spree-Neiße, dem Historischen Heimatverein Cottbus e.V., dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Kulturstiftung der Länder ist es nun gelungen, erstmals seit 1990 eines der lange Zeit als Kriegsverlust geltenden Werke in die Cottbuser Blechen-Sammlung zurückzuführen.

Das Kunstwerk ist nach der Präsentation am Donnerstag erst wieder in der Ausstellung „Branitz 1945" innerhalb des Kulturland Brandenburg Themenjahres „Krieg und Frieden" ab dem 08.05.2020 zu sehen, in der es exemplarisch für die tiefgreifenden Auswirkungen des Krieges auf das kulturelle Erbe unserer Stadt stehen wird. Später wird es in der Präsentation in Branitz zu sehen sein.