Glockengeläut und stille Andacht, Sternenmarsch und Kundgebung, Choreografie und Konzert: Cottbus/Chóśebuz gedenkt am Sonnabend, 15.02.2020, des Angriffs alliierter Bomber auf die Stadt vor 75 Jahren. Zu beklagen waren etwa 1000 Todesopfer, unzählige Verletzte und viele zerstörte Gebäude, darunter weite Teile des Bahnhofes, die Lutherkirche und Teile des Krankenhauses.

1Lutherkirche
2 Spremberger Straße
3 Kreuzung Stadtring/Bahnhofstraße
4Bahnhofstraße
1Lutherkirche
2 Spremberger Straße
3 Kreuzung Stadtring/Bahnhofstraße
4Bahnhofstraße
Laura Koal

Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe spricht am Sonnabend auf der Kundgebung auf dem Berliner Platz: "Cottbuser Bürgerinnen und Bürger haben es in den zurückliegenden Jahren durch Haltung, Klarheit und Verantwortungsbewusstsein geschafft, den Tag des Gedenkens aus Vereinnahmung, Missbrauch und Geschichtsklitterung zu lösen und zu einem Tag der Bürgerschaft und der Mahnung zu machen. Am 15. Februar geben wir Kunde von dem, was uns alle in unserer Heimat bewegt, er ist also im besten Sinne des Wortes Heimatkunde. Das heißt, sich zu erinnern an das Leid, das an diesem Tag über Cottbus und die Menschen hier kam. Wir erinnern uns an einen brutalen Teil der Stadtgeschichte im Kontext eines barbarischen, von Deutschland ausgehenden Weltkrieges. Das heißt aber auch zu benennen, warum es so weit kam und wer Verantwortung trägt für das Grauen und welche Verantwortung daraus erwächst für das Heute. Wir wollen zuallererst den Frieden bewahren. Gedenken heute heißt deshalb für den Frieden einzutreten, es heißt: bilden, vermitteln, erklären. Was meine Generation noch durch Zeitzeugen erfahren hat, müssen wir jetzt weitergeben an die nächsten Generationen. Denn auch für diese gilt: Diese Gräuel dürfen sich nicht wiederholen."

Ordnungsdezernent Thomas Bergner nimmt bereits am Freitag an einer Veranstaltung auf dem Muckeplatz in Schmellwitz teil, darunter Schülerinnen und Schülern des Humboldt-Gymnasiums: "Die Cottbuserinnen und Cottbuser erlebten am 15. Februar 1945, wie der Krieg spürbarer und todbringender als in den Monaten und Jahren zuvor in ihre Stadt zurückkehrte. Deshalb ist es ein Tag der Erinnerung, der Mahnung und der Verständigung darüber, welche Verantwortung uns allen und vor allem den folgenden Generationen daraus erwächst. Das Engagement der Schülerinnen und Schüler ist ein beeindruckender Friday for Future."

Die Veranstaltungen in Cottbus/Chóśebuz anlässlich des 75. Jahrestages der Bombardierung am 15.02.1945 im Überblick:

Freitag, 14.02.2020

  • 13:00 Uhr
    Mucke-Platz, Schmellwitz

    Dezernent Thomas Bergner nimmt an der Gedenkveranstaltung anlässlich des 15.02.1945 der Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums teil.

Samstag, 15.02.2020

  • 11:53 Uhr
    Lutherkirche

    Glockengeläut, anschließend Andacht in der Kirche
  • 13.30 Uhr
    BLMK Kunstmuseum dkw, Am Amtsteich Foyer

    Choreographie der tanzkompagnie golde g.: In Zeiten wie diesen…
  • 14:15 Uhr
    ab BTU, Lutherkirche, Staatstheater, Wochenmarkt Sandower Hauptstraße

    Sternmarsch durch die Innenstadt zum Berliner Platz
  • 15:00 Uhr
    Berliner Platz

    Kundgebung und Programm, u.a. mit Bürgermeisterin Marietta Tzschoppe
  • 21:00 Uhr
    Bahnhof

    Gedenkkonzert des Staatstheaters Cottbus (Eintritt frei)