Jan Gloßmann

Der nächste Bürgerdialog mit Oberbürgermeister Holger Kelch und dem Vorsitzenden der Stadtverordnetenversammlung, Reinhard Drogla, widmet sich anlässlich des Mauerfalls vor 30 Jahren den Veränderungen seit dem Sommer und Herbst 1989. Der Dialog findet statt am Dienstag, dem 12.11.2019, ab 18:30 Uhr in der Oberkirche St. Nikolai . Moderiert wird die Veranstaltung von Pfarrer Dr. Uwe Weise.

Oberbürgermeister Holger Kelch: „Wandel ist den Cottbuserinnen und Cottbusern seit 30 Jahren nicht fremd. Oft sehr schmerzhaft, hat sich gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Umbruch vollzogen. Wir merken, dass darüber noch lange nicht ausreichend gesprochen worden ist. Deshalb widmen wir uns nicht allein 30 Jahren Mauerfall, sondern 30 Jahren Veränderungen in unserer Stadt. Denn wir stecken wieder mitten drin in einem tiefgreifenden Wandel."

Gesprächspartner auf dem Podium als Zeitzeugen sind Reinhard Drogla und der Bürgerrechtler, Mitbegründer der Umweltgruppe Cottbus und ehemalige Pfarrer der Oberkirche, Christoph Polster. Hinzu kommt Barbara Krzeszewska-Zmyslony von der Universität Zielona Góra aus der polnischen Partnerstadt. Sie ist dort Direktorin des Deutschen Kultur- und Sprachenzentrums und vertritt den erkrankten Czeslaw Fiedorowicz.

Oberbürgermeister Holger Kelch hatte anlässlich des Empfangs der Stadt für das FilmFestival Cottbus/Chóśebuz die Rolle der polnischen Nachbarn im Jahr 1989 hervorgehoben: „Dieses Jahr ist satt an Jubiläen, die uns feiern lassen, die aber gleichzeitig Anlass geben für eine differenzierte Rückschau auf jene noch sehr gegenwärtige Zeit im Sommer und Herbst 1989. Ich erinnere zuallererst an unsere polnischen Nachbarn und Freunde, die weit vor uns Wege in Freiheit und Selbstbestimmung ebneten und nicht nur das Muster für Runde Tische lieferten. Unser Blick nach Osten muss weit über das FilmFestival hinausgehen, ein umfassend europäischer Blick bleiben."

Der Bürgerdialog bietet die Gelegenheit, eigene Erinnerungen loszuwerden, miteinander zu reden, die damalige Zeit Revue passieren zu lassen, aber auch in die Gegenwart zu blicken. Für Fragen und Statements aus dem Publikum ist zudem ausreichend Zeit eingeplant.