Gestern fand im Rathaus ein Arbeitsgespräch zwischen den Abgeordneten des Serbski Sejm, dem Parlament der Sorben/Wenden, und dem Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz, Holger Kelch, statt. Darin wurde festgelegt, dass die Stadt Cottbus/Chóśebuz Gastgeber einer der nächsten Plenarsitzungen des Serbski Sejm sein wird. Außerdem wurde angeregt eine Sondersitzung des für die sorbischen/wendischen Angelegenheiten zuständigen Ausschusses der Stadtverordnetenversammlung Cottbus/Chóśebuz mit Vertretern des Serbski Sejm durchzuführen. Dahingehend wurde eine mögliche Zusammenarbeit der Fachausschüsse der Stadtverordnetenversammlung und des Serbski Sejm erörtert. Weiterhin wurde festgelegt, dass Vertreter des Serbski Sejm zu dem jährlich stattfinden Arbeitsgespräch des Oberbürgermeisters mit Vertretern der sorbischen/wendischen Gremien und Institutionen eingeladen werden.

Holger Kelch: „Wir haben in Cottbus/Chóśebuz, dem Zentrum der Sorben/Wenden der Niederlausitz, die Wahl zum Serbski Sejm mit Interesse zu Kenntnis genommen, da wir jeden Schritt begrüßen, der eine Stärkung der Demokratie vor Ort darstellt. Es ist meine Pflicht, alles zu unterstützen, was die Interessen der sorbischen/wendischen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt fördert und die sorbische/wendische Stimme für unsere gemeinsame Lausitzer Heimat stärkt. Auf dem gestrigen Gespräch haben wir gemeinsam Strukturen und Inhalte der Zusammenarbeit erörtert, mit denen diese gemeinsamen Ziele konsequent erreicht werden können.“ Gleichzeitig verdeutlicht Oberbürgermeister Holger Kelch, dass die bisher bewährte Zusammenarbeit mit der Domowina und den anderen sorbischen/wendischen Vereinigungen und Institutionen von Seiten der Stadt fortgesetzt wird.

Mit der Wahl des Serbski Sejm haben sich die Sorben/Wenden ein neues politisches Instrument geschaffen. Die Aufgabenverteilung innerhalb der sorbischen/wendischen Strukturen bleibt jedoch Aufgabe der Sorben/Wenden selbst. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz nutzt alle Potentiale, die die Perspektiven der Lausitz und deren besonderes Alleinstellungsmerkmal der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur stärken. Das trifft auch auf den Strukturwandel zu. Wenn die Abgeordneten des Serbski Sejm das Ziel ihrer Politik mit dem Wort „Enkeltauglichkeit“ beschreiben, so ist dies auch für Cottbus/Chóśebuz ein bemerkenswerter Ansatz.