Am 1. März startet in Cottbus zum 29. Mal die Brandenburgische Frauenwoche. Schirmfrau der Cottbuser Frauenwoche ist in diesem Jahr Ulrike Menzel, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Cottbus.

Bis zum 10. März 2019 werden sich unter dem Motto „Hälfte / Hälfte – ganz einfach!" die Veranstaltungen um die Frage drehen, welchen Zugang Frauen heute zu ihrer Hälfte haben. Denn obwohl Frauen und Mädchen über 50 Prozent der Bevölkerung ausmachen, bleiben sie bis heute in vielen Bereichen ausgeschlossen, wie z. B. in den Bereichen:

  • Politik – Einfluss – Entscheidungen

100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts sind Frauen im politischen Betrieb noch immer unterrepräsentiert. Vor allem auf kommunaler Ebene wirken Frauen viel zu selten mit.

  •  Einkommen – Wohlstand – Altersvorsorge

Bis heute ist die Lohnungleichheit zwischen Frauen und Männern nicht überwunden. Weniger Lohn und Teilzeit beeinflussen auch die späteren Rentenbezüge erheblich.

  •  Pflegearbeit – Kindererziehung – unbezahlte Arbeit

Frauen kümmern sich häufiger um Kinder und um pflegebedürftige Angehörige und stecken dafür im Berufsleben zurück – auch hier wieder mit Auswirkungen auf ihr Einkommen und ihre Rente.

  •  Sichtbarkeit

Mit Denkmälern, Straßennamen und Preisvergaben werden überwiegend Männer gewürdigt. Frauen und ihre Verdienste bleiben unsichtbar.

Schirmfrau Ulrike Menzel: „Als Christin in Leitungsverantwortung unterstütze ich das Motto gern, dem wir im Evangelischen Kirchenkreis Cottbus nahezu entsprechen: Im Kreiskirchenrat, der den Kirchenkreis leitet und monatlich tagt, arbeiten von 13 Mitgliedern sieben Frauen mit (54 %). Der Kreissynode, dem ,Parlament‘ des Kirchenkreises, gehören 36 Frauen von 79 Mitgliedern an (46 %), unter den stellvertretenden Mitgliedern sind 59 % Frauen. Doch es bleibt viel zu tun, bis Frauen auch in anderen Leitungspositionen gut vertreten sind. Eine Bundespräsidentin hatten wir noch nicht. Bischöfinnen kann man an einer Hand abzählen, Superintendentinnen sind wir zurzeit in unserer Landeskirche fünf von 26. In 16 Bundesländern findet man nur zwei Ministerpräsidentinnen. Auch in anderen Bereichen gibt es Zahlen, die sich ändern müssten. Diese Zahlen können besser werden, wenn sich Frauen finden, die Leitungsverantwortung übernehmen, und ihr Engagement gesellschaftlich gewollt wird. Deswegen ermutige ich alle Frauen und Mädchen, sich verantwortlich einzubringen. Allen Interessierten stehe ich gern zum Gespräch zur Verfügung. Das Programm der diesjährigen Frauenwoche in Cottbus will auf die aktuellen gleichstellungs-politischen Problemlagen hinweisen und Mut zur Veränderung machen".

Ausgewählte Höhepunkte der Frauenwoche sind:

  • Der Weltgebetstag der Frauen „Kommt, alles ist bereit!" am 1. März um 16:30 Uhr in der Cottbuser Oberkirche St. Nikolai, der in diesem Jahr die Situation von Frauen in Slowenien in den Mittelpunkt rückt (Eintritt: frei; ohne Anmeldung).
  • Der Politik-Brunch „Macht-Frau-Politik – Ein Paritätsgesetz ist nötig!" mit der bündnisgrünen Bundestagsabgeordneten Annalena Baerbock am 2. März von 12:30-14:30 Uhr im Familienhaus Cottbus, Spreeufer 14/15, zum Thema Paritätsgesetze in der Politik (Eintritt: 3 Euro, Anmeldung unter Tel. 035549457017 (Fr. Breitschuh-Wiehe) oder an gruene.cottbus@t-online.de ).
  • Die Cottbuser Eröffnungsveranstaltung am 2. März von 15:00–20:00 Uhr im Cottbuser Stadthaus, in der u. a. in einer moderierten Podiumsdiskussion vier Frauen aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur, Politik und Frauenpolitik zu Wort kommen und ihre Erfahrungen mit der Gleichberechtigung weiter geben (Eintritt: frei; Anmeldung unter Tel. 0355 6122024 (Fr. Buder) oder an Simone.Buder@cottbus.de ).
  • Die Veranstaltung „Ohne Frauen ist kein Staat zu machen!" des Frauenzentrums Cottbus und der Cottbuser LINKEN. am 3. März von 11:00–13:00 Uhr in der „Lila Villa", Thiemstr. 55, in der die Performance „100 Jahre Frauenwahlrecht – Clara Zetkin blickt zurück" von Schauspielerin und Historikerin Claudia von Gélieu aufgeführt wird (Eintritt: frei; Anmeldung unter Tel. 0355 473955 (Frauenzentrum) oder an info@frauenzentrum-cottbus.de oder an sofri@newiak.de ).
  • Die Eröffnung der Ausstellung „Fremde Freundinnen – Geschichten der Migration" des Frauenzentrums Cottbus e. V. am 4. März um 17:00 Uhr im Cottbuser Rathaus, Neumarkt 5, in der Frauen gezeigt werden, die verschiedene Gründe hatten ihre Heimat zu verlassen (Eintritt: frei; Anmeldung unter Tel. 0355 473955 (Frauenzentrum) oder an info@frauenzentrum-cottbus.de ).
  • Das Forum „Altersarmut – Begründete Angst?" der Volkssolidarität am 6. März von 10:00–12:00 Uhr in ihrer Begegnungsstätte in der Elisabeth-Wolf-Str. 41, in der über Möglichkeiten der gesellschaftlichen Teilhabe von Armut betroffenen Menschen diskutiert wird (Eintritt: frei; Anmeldungen persönlich in der Begegnungsstätte oder unter Tel. 0355 49923121).
  • Das interkulturelle Frühstück „Begegnungen in Cottbus" der Kontaktstelle „Frauen für Frauen" des Demokratischen Frauenbundes LV Bbg. e. V. am 7. März von 10:00–12:00 Uhr in der „Lila Villa", Thiemstr. 55, in dem sich ausländische und deutsche Frauen in gemütlicher Atmosphäre austauschen und kennenlernen können (Eintritt: frei; Anmeldungen unter Tel. 0355 22844 (Kontaktstelle „Frauen für Frauen"). Nach Voranmeldung ist eine Übersetzung für die Veranstaltung in Persisch und Russisch möglich. Des Weiteren besteht die Möglichkeit der Kinderbetreuung.
  • Der Vortrag „Geheimwaffe EQ – Mit emotionaler Intelligenz zum Erfolg" der BTU Cottbus-Senftenberg am 7. März von 17:30–19:00 Uhr im großen Hörsaal des zentralen Hörsaalgebäudes der BTU in der Konrad-Wachsmann-Allee 3, in dem Dr. Krisztina Berger, promovierte Physikerin, Therapeutin und Business-Coach, zur emotionalen Intelligenz (EQ) referiert (Eintritt: frei; Anmeldung unter Tel. 0355692324 (Fr. Hendrischke) oder E-Mail an gleichstellung@b-tu.de ).
  • Das Frauen-Frühstückstreffen „Energiewende – Wie ich meinen Akku fülle" der Ortsgruppe Cottbus des Frühstückstreffen für Frauen in Deutschland e. V. am 9. März von 09:00–12:00 Uhr im Hotel „Radisson BLU" Cottbus, Vetschauer Str. 12, in der die Referentin Christina Böth wertvolle Impulse für den Alltag gibt (Eintritt: 15 Euro, Karten am 23. Februar um 10:00 Uhr am Büchertisch in der Oberkirche Cottbus).

Das vollständige Programm der 29. Brandenburgischen Frauenwoche kann unter www.cottbus.de/frauenwoche eingesehen werden. Programmhefte liegen in den Rathäusern am Neumarkt 5 sowie im Technischen Rathaus in der Karl-Marx-Str. 67 sowie bei Cottbus Service am Berliner Platz aus.

Für Nachfragen steht die Cottbuser Gleichstellungsbeauftragte Sabine Hiekel unter der Telefonnummer 0355 612-2018 sowie per E-Mail Sabine.Hiekel@cottbus.de zur Verfügung.

Programmheft ‧ PDF ‧ 1.02 MByte ‧ 18.02.2019