In zwei Jahren werden Besucher des Branitzer Parkes über die neu gestaltete Pücklerallee zum Besucherzentrum des Schlosses Branitz gelangen und durch den wieder hergestellten Rehgarten zum Hardenbergplatz und zum Schloss flanieren können. Für die Wiederherstellung und Pflege dieser Anlagen stehen jetzt europäische Fördermittel aus dem Interreg-Programm zur Verfügung.

„Mit den finanziellen Mitteln der Europäischen Union und durch die fruchtbringende Zusammenarbeit der kreisfreien Stadt Cottbus mit ihrer Stiftung Park und Schloss Branitz sind wir nun auf einem guten Weg, solche Potentiale wie im Rehgarten oder auch die Sanierung des Venusbeetes vor dem Schloss zu aktivieren", erklärt Holger Kelch, der auch der Vorsitzende des Stiftungsrates der Stiftung Park und Schloss Branitz ist. „Das ist ein wichtiger Baustein für den Erhalt und die Pflege des Pücklerschen Erbes in Branitz."

Insgesamt stehen mehr als vier Millionen Euro Fördermittel der EU für Park-Vorhaben in Branitz und in Zielona Gora zur Verfügung.

Ende Juli 2017 wurden aus dem gemeinsamen Kooperationsprogramm INTERREG V A Brandenburg – Polen 2014 – 2020 „Erhaltung und Nutzung der historischen Parklandschaften Branitz und Zatonie" Mittel bewilligt, mit denen mehrere Vorhaben in Park und Schloss Branitz, aber auch in Park und Schloss Zatonie bei Zielona Góra umgesetzt werden können.

Die Projektkosten für den Park in Branitz belaufen sich auf 2,57 Millionen Euro aus EFRE-Mitteln und 237.000 Euro aus Eigenmitteln, die im Haushalt der Stadt gesichert sind. Der Fördersatz liegt bei 85 Prozent. Projektbeginn ist im Januar 2018.

Im Moment laufen die vorbereitenden Planungen und gartenarchäologischen Untersuchungen für die Sanierung des Venusbeetes vor dem Schloss sowie die Wiederherstellung des historischen Rehgartens mit dem Hardenbergplatz. Hinzu kommen die Sanierung von Parkwegen sowie die Aufwertung des Parkeingangsbereiches Pücklerallee aus Richtung Branitzer Siedlung.

Hauptsächlich werden Arbeiten im Bereich Garten-, Tief-, Brücken- und Wasserbau geplant und später umgesetzt, erklärt die federführende Bearbeiterin in der Stadtverwaltung, Mandy Hackel. Der Rehgarten beispielsweise sei eine „unentdeckte Perle" des Parks, die wieder zum Leuchten gebracht werden soll. Das Venusbeet soll seine ursprüngliche Gestalt erhalten, bei der die Venus-Figur nicht allein vor dem Schloss stand.

Eine Zusammenarbeit mit dem Projektpartner Zielona Góra findet fortlaufend statt. Für Park und Schloss Zatonie stehen 2,72 Millionen Euro Projektkosten zur Verfügung.

Derzeit werden Vorbereitungen zum Fördervertrag zwischen den Projektpartnern getroffen. Darüber hinaus bereiten beide Partner eine Werbekampagne vor, um den Bekanntheitsgrad beider Parke gemeinsam weiter zu steigern und grenzübergreifende Angebote auszuloten. Dazu soll ein von den polnischen Partnern zu fertigender Film gehören.

In früheren Förderphasen waren bereits Teile des Außenparks sowie die südlichen und nördlichen Umfahrungswege wieder hergestellt sowie Seen und Wasserwege entschlammt und Ufer befestigt worden. Ein Höhepunkt aus dem Förderprogramm war die Übergabe der restaurierten Seepyramide, des Tumulus, vor zwei Jahren.

Schon wieder geöffnet haben sich nach einem Umbau die Türen des Besucherzentrums als erster Anlaufpunkt für Information und Tickets. Auch der Museumsshop ist neu gestaltet und hält mehr als 120 Artikel vor, die Besucher an den Besuch in Branitz erinnern sollen.

Ebenfalls bereits geöffnet ist die Sammlung der Werke von „Carl Blechen und Künstlerkollegen" in den Galerieräumen der unteren Etage.

Die neue Dauerausstellung „Meister der Landschaft. Pückler und Carl Blechen" wird gerade aufgebaut und am 7. September 2017 eröffnet und dann eine der größten und bedeutendsten Sammlungen mit Werken von Carl Blechen sein.