Die Stadt Cottbus will sich dafür einsetzen, dass aktuell keine Wohngebäude abgerissen werden. Das sagte Oberbürgermeister Holger Kelch am Dienstag. Dazu müssten allerdings Förderprogramme des Bundes und des Landes flexibel angewendet werden können. Die Programme bieten großen Wohnungsunternehmen einen finanziellen Anreiz, sich von Gebäuden zu trennen, die leer stehen oder leergezogen werden sollen. Gleichzeitig suche die Stadt aber Unterkünfte für die wachsende Zahl von Flüchtlingen. Knackpunkt sind Fristen, bis zu denen das Geld für den Abriss ausgegeben sein muss. Kelch regte an, die Förderprogramme zunächst auf Eis zu legen, bis sich die Situation zur Unterbringung von Flüchtlingen entspannt.

Entgegen der aktuellen Prognose kalkuliert die Stadt derzeit mit etwa 650 Flüchtlingen, die bis zum Jahresende aufgenommen werden sollen. Die Prognose sieht bislang 548 vor. Entsprechende Kapazitäten müssen geschaffen werden. Cottbus hat im laufenden Jahr 266 Flüchtlinge neu aufgenommen. Sie kommen aktuell aus 23 Herkunftsländern. Das hat die Sozialverwaltung ermittelt. Wohnungen in der Thomas-Müntzer-Straße in Sandow sind bereits voll belegt mit Familien. Ab September sollen in einer Container-Siedlung in Schmellwitz weitere 100 Plätze zur Verfügung stehen. Für Anregungen und Fragen hat die Stadt eine E-Mail-Adresse eingerichtet unter fluechtlinge@cottbus.de.