Am 12. Juni, 17:00 Uhr, im Wendischen Museum, anschließend im Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus

Das Wendische Museum lädt alle Interessierten zu einer deutschsprachigen öffentlichen Führung durch die Ausstellung “Satkula. Oder die Wa(h)re Landschaft“ mit dem slowenischen Künstler Karl Vouk aus Rinkolach/Rinkole (Österreich) ein. Karl Vouk erklärt, was ihn veranlasste sich, mit der sorbischen/wendischen Lausitz künstlerisch auseinanderzusetzen und wie seine Werkserie Satkula. Oder die Wa(h)re Landschaft entstand, die in zwei Formatgrößen vorliegt. Beide sind zeitgleich in der Lausitz ausgestellt, im Sorbischen Museum in Bautzen das Format: 100x150 cm und im Wendischen Museum Cottbus das Format 70x100cm.

Nach der Besichtigung im Wendischen Museum schließt sich der zweite Teil der Führung an. Karl Vouk geleitet die Besucher vom Wendischen Museum ins Kunstmuseum Dieselkraftwerk, wo für einen Tag sein neuer Zyklus „Schwarzwasser/Čornica” zu sehen ist, der im Frühjahr diesen Jahres entstand. Es sind Fotografien von Lausitzer Tagebauseen, die mit Kohle und Graphitzeichnungen ergänzt wurden. Eintritt und Führung kosten 2,50 Euro.

Ab 19:30 Uhr ist im Kunstmuseum das literarische Konzert “Requiem für Mato Starick” zu erleben, ein Gemeinschaftsprojekt österreichischer und sorbischer Künstler, organisiert von der Stiftung für das sorbische Volk. Dies ist nach der Uraufführung im August 2014 in Bleiburg/Pliberk in Kärnten (Österreich) die zweite Aufführung dieses Werkes. Ausgangspunkt für das Requiem ist der Text “Mato Starick”, ein Szenarium des sorbischen Filmemachers Toni Bruck (Bautzen/Budyšyn). Thematisiert wird das Schicksal einer sorbischen/wendischen Familie, deren Dorf und Haus dem Braunkohletagebau weichen sollen. Ist Widerstand zwecklos?

Die Musik zum Requiem schuf der Kärntener slowenische Jazzmusiker Stefan Thaler. Er verwendet dafür Motive sorbischer unad anderer slawischer Volks- und Klagelieder, aber auch markante Klänge des Bergbaus. Das Gesamtwerk aus den Stimmen von Kontrabass und Gitarre, gesprochenem Wort und Fotoprojektionen empfindet die Schönheit und Vielgestaltigkeit der Lausitz, deren Zerstörung durch den Braunkohletagebau und die Leiden von Natur und Mensch nach.

Ticket für Requiem: 9,00 Euro; Komi-Ticket (Führung + Requiem): 9,00 Euro;
Karten sind im Wendischen Museum erhältlich und an der Abendkasse im Kumstmuseum Dieselkraftwerk.

Hintergrund:
Karl Vouk wurde 1958 in Klagenfurt/Celovec geboren. Er studierte Architektur an der Technischen Universität und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Neben Zeichnung und Malerei beschäftigt er sich mit Fotografie, Objekten und Kunst im öffentlichen Raum. Als Vizedirektor des Kunstvereins Kärnten organisierte er 2014 gemeinsam mit anderen Kuratoren das Projekt „Přechod. Übergang. Prehod“, das sich an unterschiedlichen Orten in Kärnten mit Ausstellungen zur aktuellen sorbischen bildenden Kunst, mit Lesungen und Konzerten präsentierte. Die Aktivitäten in der Lausitz sind eine Weiterführung dieses Projektes, welches finanziell durch die Stiftung für das sorbische Volk unterstützt wird.