Von Februar bis April 2015 führten der städtische Fachbereich Ordnung und Sicherheit, die Verkehrswacht Cottbus und das Netzwerk Verkehrssicherheit des Landes Brandenburg vor ausgewählten Kindertagesstätten und Schulen gemeinsame Begehungen durch. Ziel war es, die tägliche Verkehrssituation am Morgen zu erfassen und Gefährdungspotenziale zu erkennen.

Ergänzend dazu fanden Mitte April an der Grundschule in Groß Gaglow mit Unterstützung von Lehrern und Eltern Verkehrssicherheitsprojekttage mit den Schülerinnen und Schülern statt. Grundschüler waren in ihrem Schulumfeld unterwegs und notierten im Beisein von Mitarbeitern des Fachbereiches Ordnung und Sicherheit und der Verkehrswacht Cottbus Schwachstellen und Gefährdungen auf dem Weg zur Schule und gaben Hinweise und Ideen für Verbesserungen. Solche Projekttage mit den Schülern werden in den folgenden Wochen auch an der Grundschule Sielow und an der Christoph-Kolumbus-Grundschule durchgeführt.

Bereits jetzt ist festzustellen, dass der Hol- und Bringeverkehr der Eltern die Sicherheit der Kinder gefährden kann. Verkehrsverstöße unmittelbar vor den Schuleingängen sind leider oft die Regel. Gefährdungen und Behinderungen resultieren überwiegend aus dem fehlerhaften Verhalten der Eltern. Dazu zählen die Behinderung von Schulbussen, gefährliche Fahr- und Wendemanöver sowie unerlaubtes Halten im Halteverbot sowie entgegen der Fahrtrichtung und auf Gehwegen.

Um diese Situation zu verbessern, plant die Stadtverwaltung Cottbus gemeinsam mit der Polizeidirektion Süd und der Verkehrswacht Cottbus die Einrichtung von sogenannten „Elternhaltestellen" direkt vor oder in der Nähe von Schulen und Kindertagesstätten. Diese dienen dazu, dass Kinder in der Nähe der Schule oder Kita sicher aussteigen und die letzten Meter ungefährdet zu Fuß allein zurücklegen können. Ziel ist es, die Schulkinder zur selbstständigen Mobilität anzuregen und den Eltern attraktive Angebote zu unterbreiten, damit diese nicht unmittelbar vor der Schule halten, was täglich zu Problemen führt.

Aktuell werden vier Schulstandorte untersucht, bei denen die Einrichtung einer „Elternhaltestelle" infrage kommt. Dazu zählen die Reinhard-Lakomy-Grundschule in Groß Gaglow, die Astrid-Lindgren-Grundschule Am Nordrand, die Grundschule in Sielow sowie die Fröbel-Grundschule in der Welzower Straße.

Zu Beginn des neuen Schuljahres im kommenden August wird für die Christoph-Kolumbus-Grundschule eine „Elternhaltestelle" in der Muskauer Straße und für die Kita „Klostersternchen" in der Schillerstraße eine solche bereits im Juni eingerichtet.