Der Vertrag des Intendanten des Staatstheaters Cottbus wird verlängert. Martin Schüler wird das Staatstheater bis 2020 künstlerisch leiten. Das haben Kulturstaatssekretär Martin Gorholt und der Cottbuser Oberbürgermeister Frank Szymanski am Sonntag bekanntgegeben. Grund dafür sei die langjährige erfolgreiche Arbeit von Schüler.

Gorholt und Szymanski freuen sich, dass sie Herrn Schüler für eine weitere Amtszeit in Cottbus gewinnen konnten. Dazu Martin Gorholt: „Herr Schüler leitet das Staatstheater Cottbus seit vielen Jahren künstlerisch sehr erfolgreich. Unter seiner Ägide verzeichnet das Staatstheater eine gute Auslastung. Seine Inszenierungen erfreuen sich großer Akzeptanz, und er ist auch außerhalb des Landes Brandenburg ein gefragter Künstler. So ist es nur konsequent, dass wir seinen Vertrag verlängern wollten. Ich freue mich, dass somit ein schlagkräftiges Leitungsteam der Brandenburgischen Kulturstiftung mit Herrn Roeder, Frau Kremeier komplett bleibt. Und ich freue mich auf weitere abwechslungsreiche, bunte Spielzeiten in Cottbus und erfolgreiche Auftritte des Staatstheaters im Land Brandenburg und darüber hinaus."

Oberbürgermeister Frank Szymanski: „Martin Schüler setzt seine Arbeit in unserer Stadt fort. Im Juni 2014 inszeniert er auf dem Gelände des Menschenrechtszentrums, dem ehemaligen Cottbuser Gefängnis, Beethovens Oper ‚Fidelio‘. Die Strafanstalt ist einer der ganz exemplarischen Orte des dokumentierten Unrechts der Diktaturen unter den Nazis und in der DDR. Die Opernaufführung ermöglicht einer in Frieden und Freiheit aufwachsenden Generation, sich mit der Geschichte des Aufführungsortes und mit dem Inhalt dieser Oper zu befassen. Damit wird ein weiterer Schritt der notwendigen Aufarbeitung des an diesem Ort geschehenen Unrechts vollzogen. Neben den Sponsoren hat Martin Schüler an diesem Projekt großen Anteil."

Unter Leitung von Martin Schüler hat sich das Staatstheater Cottbus der Idee verschrieben, die Qualitäten aller Sparten des Hauses zusammenzuführen und Mehrspartenprojekte mit Oper, Schauspiel und Orchester zur Aufführung zu bringen. Als erfahrener und über die Landesgrenzen hinaus bekannter Opernregisseur, der insbesondere im deutschsprachigen Raum mit namhaften Inszenierungen in Erscheinung getreten ist, versteht es Martin Schüler, gerade auch jungen Künstlern in allen Sparten des Staatstheaters Entwicklungsmöglichkeiten zu geben. 2014 wird er mit „Peer Gynt" von Werner Egk seine insgesamt 100. Oper in Szene setzen.

Martin Schüler studierte Opernregie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler" in Berlin. Im Anschluss an das Diplom-Studium begann er 1984 eine enge Zusammenarbeit mit Ruth Berghaus als Meisterschüler der Akademie der Künste der DDR in Berlin. An ihrer Seite erarbeitete er Inszenierungen in Paris, Hamburg, Cardiff, Berlin und Frankfurt am Main und war als Regisseur am Landestheater Halle an der Saale (heute Opernhaus Halle) engagiert.

Seit 1991 ist Martin Schüler Operndirektor am Staatstheater Cottbus. Mit Beginn der Spielzeit 2003/04 übernahm er auch das Amt des Intendanten und für acht Jahre den Vorsitz des Vorstandes der Brandenburgischen Kulturstiftung Cottbus, die das Staatstheater Cottbus und das Kunstmuseum Dieselkraftwerk Cottbus seither unter einem Dach vereint.