Zu den Aufgaben des Kinder- und Jugendzahnärztlichen Dienstes des städtischen Fachbereichs Gesundheit gehören zahnärztliche Vorsorgeuntersuchungen für Kindergartenkinder und Schüler zur Früherkennung von Zahn- und Munderkrankungen sowie die Beurteilung von Zahn- und Kieferfehlstellungen. Das Team, bestehend aus einer Zahnärztin und zwei zahnmedizinischen Assistentinnen, hat im Schuljahr 2012/13 10.778 Kinder und Jugendliche in 82 Einrichtungen und 54 Tagespflegeinrichtungen der Stadt Cottbus untersucht.

Im Vergleich zum Schuljahr 2011/2012 ist eine weitere Verbesserung der Zahngesundheit der Kinder in allen Altersgruppen festzustellen. Viel interessanter jedoch als diese Erkenntnis ist der Rückblick auf die letzten zehn Untersuchungsjahre in Cottbus. Vor genau zehn Jahren, im Sommer 2003, wurde zur Befunderhebung und Datenauswertung im Fachbereich Gesundheit das Octoware-Programm eingeführt. Dadurch können die ab dem damaligen Zeitpunkt erhobenen und gespeicherten Datensätze sehr zuverlässig ausgewertet und verglichen werden.

Der Anteil der gesunden Kinder ist in jeder untersuchten Gruppe signifikant gestiegen. Je nach Altersgruppe sind es im Zehnjahresvergleich zwischen 12% bis 22% mehr Kinder, die den Zahnarzt „nur noch" zur Durchführung der Prophylaxemaßnahmen besuchen müssen. Der Anteil kariesfreier Kinder ist in zehn Jahren von 48% auf 68% gestiegen. Am deutlichsten ist der Kariesrückgang bei den Zwölfjährigen zu erkennen. In dieser Altersgruppe sind vor zehn Jahren fast viermal so viele Kinder zum Zahnarzt geschickt worden als heute.

In allen Kita-Altersgruppen haben die Kinder im Zehnjahresvergleich immer weniger Milchzähne mit Karieserfahrung. Der Unterschied beträgt bei den Jüngsten 0,2 bis 0,3 und bei den älteren Kita-Kindern sogar 0,5 Zähne pro Kind. Damit konnte die Anzahl der Zähne mit Karieserfahrung bei den Zwölfjährigen in den vergangenen zehn Jahren halbiert werden. Bei den Fünfzehnjährigen verringerte sie sich innerhalb der letzten zehn Jahre um 1,0. Das bedeutet im Durchschnitt ein von Karies gekennzeichneter Zahn pro Schüler weniger.

Die Kariesverteilung hat sich aufgrund des Kariesrückgangs zwar geändert, die Schieflage bleibt jedoch bestehen. Im Schuljahr 2003/2004 hatten ca. 22% der Kinder über 77% der Gesamtkaries. Zehn Jahre später fokussieren ca. 9% aller Kinder ca. 63% der insgesamt diagnostizierten Karies auf sich. Die Korrelation zwischen dem sozialen Umfeld und dem Kariesaufkommen besteht nach wie vor.

Ein offensichtlicher Fortschritt ist in puncto Mundhygiene erreicht worden. Im Jahr 2003 putzten ca. 45% der Kinder ihre Zähne sehr gut bis gut, ca. 6% zeigten starke Defizite. Zehn Jahre später sind es über 72% sehr gut bis gut Putzende, lediglich knapp 1% der Kinder benötigen in dieser Hinsicht eine intensive Betreuung.

Das aktive Aufsuchen der Kinder in ihrer Umgebung, der frühe Ansatz der Präventionsmaßnahmen und ein funktionierendes Netzwerk aller beteiligten Akteure, das alles sind Faktoren, welche eine erfolgreiche Gruppenprophylaxe ausmachen. Cottbus ist nach wie vor im obersten Drittel im Landesvergleich der Ergebnisse der Mundgesundheitsuntersuchungen. Besonders gut haben in diesem Vergleich die Cottbuser Schulkinder abgeschnitten. Bei Kleinkindern sind die Spitzenwerte leider immer noch nicht erreicht worden. Die Ergebnisse des Zehnjahresvergleichs lassen dennoch keine Zweifel aufkommen – die Strategie ist richtig und wird fortgeführt.

Weitere detaillierte Angaben sind im Internet unter www.cottbus.de/zahnarzt zu finden.