In der Lausitz ist heute die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg gegründet worden. Sie geht aus der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz (FH) hervor. Mit der Neugründung gehen Personal und Studierende automatisch auf die neue Hochschule über. Damit wird das Gesetz zur Neustrukturierung der Hochschulregion Lausitz umgesetzt, das der brandenburgische Landtag am 11. Februar dieses Jahres beschlossen hatte.

Dazu Wissenschaftsministerin Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst: „Die Hochschulregion Lausitz ist bekannt für hervorragende Studienmöglichkeiten, günstige Betreuungsrelationen, moderne Forschungslabore und Räumlichkeiten und eine hohe Studierendenzufriedenheit. Daran hat sich mit dem heutigen Tag nichts geändert. Wer hier studiert oder ein Studium beginnt, wird es auch hier beenden können."

Weiter erklärte die Ministerin, die Neugründung diene nicht nur dem Erhalt hervorragender Studienangebote in der Lausitz: „Mit der neuen BTU Cottbus-Senftenberg tun wir auch etwas für die Entwicklung von Innovationen durch Forschung und somit für die Wirtschaft. Mit einem erkennbaren Profil und mit der Möglichkeit, mit verschiedenen Qualifikationen auch ohne Abitur zu studieren, wird die Attraktivität steigen. Durch die neue Studieneingangsqualifizierung werben wir Studierende, herzukommen oder hier zu bleiben und erreichen durch eine größere Durchlässigkeit auch eine höhere Bildungsgerechtigkeit. Ein zukunftsweisendes Ziel der neuen BTU."

Am Mittag hat Wissenschaftsministerin Kunst den Beauftragten für die Hochschulregion Lausitz, Dr. Birger Hendriks, zum Gründungsbeauftragten der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg bestellt. Hendriks übernimmt die Leitung der Universität bis zur Bestellung einer Gründungspräsidentin oder eines Gründungspräsidenten. Birger Hendriks: „Mir geht es darum, mit den Arbeiten für die Ziele und die Realisierung der gesetzlich verlangten Neustrukturierung der BTU Cottbus-Senftenberg alle Gruppen der Universität einzubeziehen. Exzellente Lehre, hervorragende Studienbedingungen, exzellente Forschung und klare Profile anzustreben, sind für mich die Zielmarken bei der Zusammenführung der beiden Hochschulen. Dabei möchte ich neue Anreizstrukturen schaffen."

Im Vorfeld hatte eine von Ministerpräsident Matthias Platzeck eingesetzte Kommission unter Leitung von Prof. Dr. Dr. h.c. Rolf Emmermann die beiden Hochschulen in der Lausitz evaluiert. Der im Februar 2012 präsentierte Abschlussbericht soll in die Vorbereitung der Neuordnung der BTU Cottbus-Senftenberg mit einfließen. Anfang Juli 2012 hatte Wissenschaftsministerin Sabine Kunst einen Wissenschaftlichen Beirat unter Leitung von Dr. Wolfgang Krüger eingesetzt, der seither den Strukturbildungsprozess der BTU Cottbus-Senftenberg vorbereitet. Der Beirat hat seither zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, Plenarsitzungen, Anhörungen und Fachkonferenzen, in denen die möglichen künftigen Fachbereiche der neuen Universität diskutiert wurden. Als Ergebnis der Arbeit wird der Wissenschaftliche Beirat Empfehlungen für die neue Universität zusammenstellen.

Im Oktober 2012 hatte Ministerin Kunst darüber hinaus die Steuerungsgruppe Governance eingesetzt. Die Arbeitsgruppe, die von Gabriele Förder-Hoff aus dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur geleitet wurde, hat zeitweilig mit 13 Unterarbeitsgruppen den Prozess der Neugründung in allen Bereichen der Verwaltung vorbereitet. Die Arbeit der Steuerungsgruppe, die sich u. a. mit Fragen der Zusammenführung von Bibliotheken, Rechenzentren und Multimediazentren beschäftigt hat, ist mit der Zusammenführung beider Verwaltungen abgeschlossen. Auch hierzu liegt ein Abschlussbericht vor, den vornehmlich Mitarbeiter der beiden Vorgängereinrichtungen erarbeitet haben. Er wurde dem Gründungsbeauftragten überreicht.

An der neuen Brandenburgischen Technischen Universität werden künftig in bestimmten Bereichen beruflich Qualifizierte auch ohne Abitur studieren können und mit einem Universitätsabschluss ihr Studium beenden. Ob ein eher dem Fachhochschulstudium vergleichbares praxisorientiertes Studium absolviert wurde, wird ein künftiger Arbeitgeber dann einem dem Abschlusszeugnis beigefügten diploma supplement (Erläuterung der Qualifikation) entnehmen. Wer derzeit in Cottbus oder Senftenberg studiert, kann ihr/sein Studium im Rahmen einer deutlich über die Regelstudienzeit hinausgehenden Zeitspanne zu Ende studieren.