Nach dem Auftakt im Januar mit Anziehkursen, Tandemtreffen mit polnischen Partnern und einem Besuch bei den sorbischen (wendischen) Redaktionen des RBB und des Nowy Casnik sind die Mitarbeiter der Schule für Niedersorbische Sprache und Kultur und ihre Dozentinnen und Dozenten für den Beginn des neuen Semesters bereit.

Das Semester startet gleich am Montag, den 6. Februar mit Kursen für die sorbische (wendische) und polnische Sprache. Ganz nach Bedarf und Können dürfen sich Interessenten in die Kurse einreihen. Ob Anfänger, Fortgeschrittene oder Konversation, alle finden eine geeignete Gruppe und können den am besten passenden Wochentag wählen. Die meisten Kurse finden in Cottbus statt, weitere sind jedoch in Dissen, Jänschwalde oder Lübben geplant. Insgesamt 22 Sorbischkurse stehen zur Auswahl. Zusätzlich bietet die Sprachschule Begegnungen mit Muttersprachlern in den Orten, Exkurse in die Natur und eine Kahnfahrt an. Für Polnisch sind neun Kurse mit differenzierten Anforderungen im Programm, dazu Tandemgespräche mit polnischen Schülern und Erwachsenen sowie Studienreisen in das Nachbarland Polen. Es ist bewährte Tradition, dass Teilnehmer, die Sorbisch (Wendisch) oder Polnisch lernen, dies auch einsetzen und erleben mögen.

Gleich danach folgen Werkstätten, die sich besonders dem alten aussterbenden Handwerk widmen. Ganz im Zeichen der Tradition der Niederlausitz setzt sich die Sprachschule für deren Erhalt ein. Am 10. Februar geht es in Maiberg um das Korbflechten und am 13. und 20. Februar um das Spinnen von Wolle oder Flachs. Die weit bekannte Tradition der Verzierung der Ostereier findet in Fachkursen für Anfänger und Fortgeschrittene im März Eingang.

Auch die Kunst wird diesmal nicht zu kurz kommen. Im Mai sind Landschaftsfotografen gefragt, die unter der Leitung von Gerd Rattei Sagenmotive aufspüren sollen, im Juni leitet Klaus Bramburger zum ähnlichen Thema eine Malwerkstatt in Drehnow. Diese Veranstaltungen sollen ein Generationenprojekt der Stadt Cottbus und des Landkreises Spree-Neiße über wendische Sagen und Legenden unterstützen.

Wendische Trachten sind aus der Niederlausitz nicht wegzudenken, denn sie sind mit dem Brauchtum fest verknüpft. Auch die Sprachschule unterstützt diese Besonderheit mit Stickkursen ab April unter der fachlichen Anleitung der Trachtenschneiderei Sielow.

Chronisten dürfen sich auf einen Weiterbildungstag über das Lesen der alten Schriften aus dem 17. bis 19. Jahrhundert und auf die Präsentation des Sorbischen Kulturarchivs Bautzen freuen. Diese Seminare haben das Ziel, Recherchen und wissenschaftliche Arbeit zu unterstützen.

Zum Schluss soll eine weite Palette von Vorträgen erwähnt werden, zwölf sind es insgesamt. Sie beschäftigen sich mit der Geschichte, den Orts- und Flurnamen, dem Einfluss der sorbischen (wendischen) Sprache auf die deutsche, den Sprachzeugnissen in Kirchen und mit Literatur. Der erste Vortrag am 2. Februar in Lübben widmet sich dem Dichter und Romancier Erwin Strittmatter. Mit dem Historiker und Publizisten Dr. Timo Meschkank eröffnet die Sprachschule das Semester in Cottbus am Montag, den 6. Februar. Dr. Meschkank legt die Ergebnisse der neuesten Forschung über die Sorbenpolitik zur DDR-Zeit vor. Seine 250 Seiten umfassende neueste Publikation zu diesem Thema bezieht sich auf jahrelange Recherchen.

Das Semesterprogramm der Schule für Niedersorbische-Sprache und Kultur ist unter www.sorbische-wendische-sprachschule.de abrufbar. Anmeldungen für alle Veranstaltungen sind in der Geschäftsstelle in Cottbus, Sielower Straße 37, telefonisch unter der 0355/ 79 28 29 oder per E-Mail an post@sorbische-wendische-sprachschule.de möglich.