Es hätte nicht viel gefehlt und die Reise der drei Cottbuser Nachwuchsrockbands Nape, Monstaaa und Kelle & The Jungs nach Montreuil hätte infolge der im Juli im Cottbuser Rathaus erforderlich gewordenen Sparrunde, in der auch die verbliebenen Mittel für den internationalen Austausch gestrichen wurden, abgesagt werden müssen. Aber die jungen Leute selbst hatten zu diesem Zeitpunkt bereits so viel Herzblut in die Vorbereitung dieser Reise, einer wesentlichen Säule der erst im Januar unterzeichneten aktuellen Partnerschaftsvereinbarung zwischen beiden Städten, investiert, dass man nicht so schnell aufgeben wollte.

Dem Landesjugendamt, vor allem aber der Sparkasse Spree-Neiße waren sowohl Konzept als auch das Engagement der Jugendlichen für die deutsch-französische Musikerwerkstatt in Montreuil dankenswerterweise eine beträchtliche finanzielle Förderung wert, sodass sich am Abend des 3. Oktober der Bus in Richtung französische Partnerstadt auf den Weg machen konnte. Bis zum 8. Oktober wird es dort eine Reihe von Konzerten im befreundeten und dem hiesigen Glad-House sehr ähnlichen Cafe la Pêche geben. Ganz so, wie Bürgermeisterin Dominique Voynet und Oberbürgermeister Frank Szymanski die Partnerschaftsvereinbarung bei ihrer Unterzeichnung verstanden wissen wollten – erlebbarer Jugend- und Kulturaustausch als Beleg für die Lebendigkeit der deutsch-französischen Städtepartnerschaft.

Nachdem es vor vier Jahren bereits einen ähnlichen Austausch mit Musikern aus der Welt des Hip Hop gab, wollten die Veranstalter in Montreuil in diesem Jahr der Rockmusik zu ihrem Recht verhelfen. Und auf diesem Gebiet hat Cottbus durchaus etwas vorzuweisen. Für die Band „Nape“ ist es beispielsweise innerhalb kürzester Zeit der zweite internationale Auftritt, denn bereits im September gastierten sie beim Weinfest in Zielona Gora. Bleibt zu wünschen, dass alle drei Bands von dem Schwung dieser Reise ins partnerschaftliche Montreuil profitieren und nach ihrer Rückkehr zu einer spürbaren Belebung der örtlichen Rockszene beitragen.