Der Schauspieler Michael Krieg-Helbig, der am 18. Mai seinen 65. Geburtstag feierte, wird am kommenden Sonntag, 30.05.2010, 16:00 Uhr, im Großen Haus des Staatstheaters Cottbus mit der „Schimmelreiter“-Vorstellung von Ensemble und Publikum verabschiedet. Als Gast ist er weiterhin in mehreren Inszenierungen zu sehen.

In eine Theaterfamilie hineingeboren, wurde Michael Krieg-Helbig der Beruf offensichtlich in die Wiege gelegt. Schon in Kindertagen war er viel hinter den Kulissen zu finden. Als Neunjähriger sah er bereits „Wallensteins Tod“ von Friedrich Schiller. Aber so nah der Weg auf die Bühne auch schien, ganz so einfach war er dann doch nicht. Die Eltern bremsten seinen Wunsch aus. Ihr Sohn sollte erst etwas Handfestes lernen, bevor er, wenn er dann noch wollte, sich der Unsicherheit des Schauspielerberufes aussetzte. So lernte er nach der Schule zuerst Rundfunk- und Fernsehmechaniker, bevor er 1967 an die Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig ging.

Gleich das erste Engagement führte Michael Krieg-Helbig 1971 an das Cottbuser Theater. Intendantin Ursula Fröhlich verpflichtete den damaligen Studenten für das Stück „In Sachen Adam und Eva“ von Rudi Strahl. Dem schlossen sich fünf intensive Jahre in Cottbus an, bis ihn Regisseur Gerd Jurgons an das Theater Magdeburg lockte, wo Peter Sodann Schauspieldirektor war. Doch Cottbus wollte ihn nicht so einfach ziehen lassen und ließ kein Mittel unversucht, Wohnungsangebot inklusive, ihn zurückzuholen.

Zum beiderseitigen – heute würde man sagen „nachhaltigen“ – Gewinn, gelang es, Michael Krieg-Helbig wieder an das Cottbuser Theater zu binden, wo er für 33 Jahre ununterbrochen Ensemblemitglied blieb. In über 130 Inszenierungen spielte er mindestens ebenso viele Rollen. Rückblickend liegt ihm selbst die Rolle des Michalke in „Die Ratten“ von Gerhart Hauptmann sehr am Herzen. In jüngerer Zeit waren es vor allem die Figuren des zarten und auch aufbrausenden sensiblen Heinz in „Blütenträume“, der unheimliche und undurchsichtige Morton Kiil im „Volksfeind“ oder der zwischen Absence und Hellsichtigkeit schwankende alte Deichgraf im „Schimmelreiter“, mit denen er seine Wandlungsfähigkeit unterstrich.