Am kommenden Montag, 15.02.2010, 20:00 Uhr, erinnert ein Konzert in der Eingangshalle des Cottbuser Hauptbahnhofs an die Zerstörung der Stadt Cottbus vor 65 Jahren. Über 200 Mitwirkende führen das Oratorium für Mezzosopran, Chor und Orchester „Stabat Mater“ von Karl Jenkins auf. Mitwirkende sind Dilek Geçer (Alt), der Sinfonische Chor der Singakademie Cottbus e. V., der Opernchor und das Philharmonische Orchester des Staatstheaters Cottbus. Die musikalische Leitung hat Christian Möbius.

Am 15. Februar 1945 flogen amerikanische Bomber den schwersten Bombenangriff, den Cottbus während des 2. Weltkriegs erlebte. Zentrum der Abwürfe war der Eisenbahnknotenpunkt mit den Werkstätten. Auf dem Bahnhof richtete ein explodierender Munitionszug verheerende Schäden an. Große Teile der Südstadt wurden zerstört. Die Zahl der in Cottbus Getöteten wird mit etwa 1.000 angegeben, circa 13.000 Menschen wurden obdachlos. Das Ereignis blieb im Bahnhof lange spürbar. Erst am 5. Oktober 1978 ersetzte nach vierjähriger Bauzeit das neue Empfangsgebäude Jahrzehnte währende Provisorien.

Karl Jenkins, Ex-Mitglied der legendären Formation „Softmachine“, ist bekannt für seine effektvollen Kompositionen, in die er seine Erfahrungen aus den Bereichen Popkultur, Jazz und sinfonischer sowie Chormusik meisterhaft einbringt. Parallel zum „Stabat Mater“ arbeitete er mit Mike Oldfield („Tubular Bells“) an dessen Album „Music of the spheres“. Beide Werke wurden im März 2008 veröffentlicht.

Das „Stabat Mater“ ist ein traditionsreicher Klage- und Trostgesang, dessen Text aus dem Mittelalter stammt und sehr oft vertont wurde. Vor Jenkins unter anderem von so illustren Komponisten wie Josquin Desprez, Orlando di Lasso, Palestrina, Scarlatti, Vivaldi, Haydn, Schubert, Rossini, Dvorak, Verdi, Górecki, Pärt und Rihm.

Karl Jenkins (*1944): Stabat mater
Oratorium für Mezzosopran, Chor und Orchester
Brandenburger Erstaufführung