Fachkräfteentwicklung und Demografie sind zwei wichtige Aspekte bei der Frage, wie Unternehmen ihren qualifizierten Arbeitnehmerbedarf für die kommenden Jahre sichern können. In den nächsten Jahren gehen mehr Beschäftige in Rente als jüngere Arbeitskräfte nachrücken. Gleichzeitig werden die Qualifikationsanforderungen der Wirtschaft an Arbeitnehmer steigen. Daher ist betriebliche Personalplanung und Weiterbildung in Unternehmen insbesondere in Zeiten des demografischen Wandels für die Fachkräftesicherung wichtiger denn je.

Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit sagte bei der Vorstellung des Projektes: „In Brandenburg haben 51 Prozent der Betriebe weniger als fünf Beschäftigte. Diese kleineren Unternehmen besitzen in der Regel kaum personelles und administratives Know-how, um sich mit strategischer Personalentwicklung und Mitarbeiterqualifizierung gezielt auseinanderzusetzen. Hier setzt unsere regionale Zusammenarbeit in der Lausitz auf der Grundlage der bundesweiten "Initiative für Beschäftigung - IfB!" an. Vor dem Hintergrund eines sich deutlich abzeichnenden Fachkräftebedarfs bei einem sinkenden Arbeitskräfteangebot ist dieses Projekt eine wichtige Unterstützung für die Betriebe, durch Aus- und Weiterbildung in die eigene Zukunft zu investieren und zu erkennen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist“.

Im Rahmen dieser Zusammenarbeit kooperieren seit Dezember 2009 die Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. als regionaler Netzwerkpartner der IfB! und die beiden Regionaldirektionen Berlin-Brandenburg und Sachsen der Arbeitsagentur miteinander. Die Lausitz ist damit eine von vier Modellregionen bundesweit. Das gemeinsame Projekt unter dem Titel „Regionale Qualifizierungsverbünde für klein- und mittelständische Unternehmen in der Lausitz“ hat das Ziel, die Weiterbildungsbeteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen zu erhöhen sowie die Quantität und Qualität betrieblicher Weiterbildung zu verbessern, um so regionale Qualifizierungsverbünde nachhaltig zu entwickeln und auszubauen.

„Wir freuen uns über diese zukunftsweisende Kooperation mit der Bundesagentur für Arbeit und sind stolz, bundesweit eine von vier Modellregionen für Qualifizierungsverbünde zu sein. Die Wirtschaftsinitiative Lausitz setzt einen klaren Schwerpunkt bei der Fachkräftesicherung für Lausitzer Unternehmen, insbesondere für kleine und mittlere. Das Projekt hilft bei einer demografiefesten und langfristigen Personalentwicklung. Die Wirtschaftsinitiative fungiert als Türöffner in die Betriebe. Wir wollen die Unternehmer überzeugen, sich mit einer intensiven Analyse ihres Personals und ihres Fachkräftebedarfs den zukünftigen unternehmerischen Herausforderungen zu stellen. Das Projekt bietet Hilfe zur Selbsthilfe“, so Dr. Hermann Borghorst, Vorsitzender der Wirtschaftsinitiative Lausitz.

Die Lausitzer Kooperation sieht drei Qualifizierungsberater vor, die aus dem Arbeitgeberservice der Arbeitsagenturen Bautzen und Cottbus stammen und für dieses Projekt zur Verfügung stehen. Ihre Aufgabe ist es, gemeinsam mit der Wirtschaftsinitiative Lausitz die klein- und Mittelständischen Unternehmen für die Fachkräftesicherung in den nächsten Jahren zu sensibilisieren. Dies auch unter dem Hintergrund der besonderen demografischen Entwicklung hier in der Lausitz. Die Unternehmensstrukturanalyse, das Ableiten einer strategischen Personalplanung sowie die gezielte Personalentwicklung, die Unterstützung bei der Erhebung einer Bildungsbedarfsanalyse sowie Planung und Koordinierung von Weiterbildungsmaßnahmen sind nur einige Instrumente dieser Dienstleistungen für die Unternehmen.

„Wir sind erster Dienstleister am Arbeitsmarkt und verfügen über großes fachliches Know-how. Unsere Erfahrungen in der Arbeitgeberbetreuung nutzen wir, um die Unternehmen bei der Sicherung ihres Fachkräftepotenzials zu unterstützen. Meist fehlt den Unternehmen einfach die Zeit, um sich mit Personalstrukturen im eigenen Betrieb auseinanderzusetzen. Hier sehe ich unseren Ansatzpunkt. Wir beraten die Unterehmen sehr professionell, geben wichtige Impulse zur Personalentwicklung und sensibilisieren sie für Qualifizierung. Das sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und fördert gleichzeitig die Mitarbeiterzufriedenheit“, so Jan Pratzka, Bevollmächtigter SGB III der Regionaldirektion Sachsen der Arbeitsagentur.

Das Modellprojekt ist auf 24 Monate begrenzt; die Dienstleistung wird in dieser Zeit für die Unternehmen kostenfrei angeboten.