Für die Retter von der Feuerwehr bisher ein problematisches Szenario: Herzinfarkt eines Touristen auf der Aussichtsplattform der Oberkirche! Zur Bergung mussten die Spezialisten für Höhenrettung von Vattenfall aus Schwarze Pumpe um Amtshilfe gebeten werden. Auch die zugeparkte Rettungsfläche vor dem Wohnungsbrand im letzten Geschoss einer Wohnscheibe stellte die Frauen und Männer der Cottbuser Feuerwehr bisher vor eine schwere Aufgabe. Mit der herkömmlichen Drehleiter mit Korb gab es bei hohen Gebäuden und bei ungünstigen Stellflächen kritische Situationen beim Retten, Schützen, Löschen und Bergen. Mit der Anschaffung des Teleskop-Hubrettungsgerätes zur Rettung von Personen aus großer Höhe, kurz Hubretter genannt, verbessern sich die Möglichkeiten der schnellen Hilfeleistung enorm.
Oberbürgermeister Frank Szymanski, der das auf einem Mercedesspezialfahrzeug montierte Gerät am Dienstag an die Cottbuser Feuerwehr übergab, freut sich über die neuen Möglichkeiten zur Hilfeleistung: „Der Hubretter ist ein wirklich imposant anmutendes Rettungsgerät mit einer Rettungshöhe von 42 Metern. Damit ist sichergestellt, dass jedes Gebäude der Stadt Cottbus für die Helfer erreichbar ist. Nun besitzen wir einen wirkungsvollen Ersatz für die Drehleiter mit einer Rettungshöhe von lediglich 30 Metern.“
Das Teleskop-Hubrettungsfahrzeug mit Rettungskorb dient vornehmlich der Rettung von Menschen aus Notlagen und größeren Höhen, aber auch zur technischen Hilfeleistung und zur Brandbekämpfung. Der Rettungskorb hat eine Tragfähigkeit von 500 kg und ist so konzipiert, dass mindestens fünf Personen gleichzeitig gerettet werden können. Am Rettungskorb sind Aufnahmevorrichtungen für eine Krankentrage, für den Wasser-Schaumwerfer, für Scheinwerfer und Elektrogeräte vorhanden. Der Teleskopgelenkmast steht für den Einsatz in der Stadt Cottbus und für angrenzende Objekte im Spree-Neiße-Kreis zur Verfügung. Er gehört zum Konzept der Stützpunktfeuerwehren, mit denen die personellen und technischen Ressourcen gebündelt und ein hohes Sicherheitsniveau gewährleistet werden kann.
Der Cottbuser OB dankte dem Innenministerium für die großzügige Unterstützung des Landes. Von den 739.000 Euro, die die Anschaffung des Rettungsgerätes kosteten, übernahm das Land ein Drittel. Am gleichen Tag übergab der Oberbürgermeister der Cottbuser Berufsfeuerwehr und der Johanniter-Unfallhilfe zwei moderne Notarzteinsatzfahrzeuge.