05.09.2009, 08:15 Uhr in Cottbus: Nach heftigem Regen bei schwül-warmen 20° kollidieren 13 PKW, ein Bus sowie ein Tanklastwagen auf dem Stadtring in Cottbus. Mehrere Menschen sind in ihren Fahrzeugen eingeklemmt. Aus dem Tanklastwagen treten große Mengen Dieselkraftstoff aus und verunreinigen die Spree. Diese zugrunde liegende angenommene Einsatzsituation wurde als Großübung der Feuerwehr Cottbus unter Beteiligung des Rettungsdienstes der Stadt, von Feuerwehren aus Polen (Zary, Krosno und Zielona Gora) sowie aus den Landkreisen Spree-Neiße und Dahme-Spreewald, des Technischen Hilfswerks (THW), der DLRG (Deutsche Lebensrettungsgesellschaft), der JUH (Johanniter Unfallhilfe) und des DRK (Deutsches Rotes Kreuz) sowie der Notfallseelsorge ausgeführt.

Ziel der diesjährigen Übung war es, neben der rein feuerwehrtechnischen und rettungsdienstlichen Aufgabe unter anderem die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Organisationen zu üben und die ganzheitliche Führung einer solch komplexen Einsatzsituation zu trainieren.

Gegen 08:15 Uhr wurde in der Leitstelle Lausitz der Notruf entgegengenommen und die Einsatzkräfte der beteiligten Organisationen über Funkmelder, Sprechfunk und Telefon alarmiert. Die Feuerwehrleute kümmerten sich sowohl um die Befreiung der eingeklemmten Personen als auch um das Eindämmen von auslaufendem Gefahrgut aus den beschädigten Tanklastwagen. Im weiteren Verlauf wurden auf der Spree in Höhe des Planetariums sowie in Döbbrick Ölsperren installiert. Mittels solcher Ölsperren wird verhindert, dass verunreinigtes Wasser das Biosphärenreservat Spreewald verunreinigt. Die meist ehrenamtlichen Helfer kümmerten sich weiterhin um die Erstversorgung, die Registrierung und den Transport der Patienten zum angenommenen Krankenhaus. Dieses war im Stadion der Freundschaft untergebracht.

Die Kommunikation innerhalb der Einsatzleitung wurde von Mitarbeitern der Feuerwehr Cottbus und des Landkreises Dahme-Spreewald sichergestellt. Die rettungsdienstliche Versorgung stellten, neben einem leitenden Notarzt des Cottbuser Rettungsdienstes, die Johanniter Unfallhilfe sowie das Deutsche Rote Kreuz sicher. Zwei Rettungshubschrauber der ADAC-Luftrettung waren ebenfalls in die Übung integriert.

An der Übung waren insgesamt 377 Einsatzkräfte mit 61 Fahrzeugen und zwei Hubschrauber sowie zahlreiche Beobachter und Vertreter anderer Behörden und Einrichtungen beteiligt. Möglich wurde diese Großübung durch die tatkräftige Unterstützung aller beteiligten, meist ehrenamtlichen Helfer aus der Region Lausitz-Spreewald.

Der Oberbürgermeister der Stadt Cottbus, Frank Szymanski, lobte ausdrücklich alle Beteiligten und die Organisatoren der Übung: „Das sehr gute Zusammenspiel sowohl der haupt- als auch der ehrenamtlichen Einsatzkräfte hat wieder einmal gezeigt, dass wir über einen ganz hohen Standard der Möglichkeiten zur Hilfeleistung auch in Großschadensfällen verfügen. Diesen Standard zu sichern und im Rahmen der Übung eventuelle Schwachstellen zu analysieren, war Sinn der Übung. Ich freue mich insbesondere, dass die grenzübergreifende Zusammenarbeit mit den Einsatzkräften aus unserem Nachbarland Polen so hervorragend funktioniert. Hervorzuheben ist das selbstlose Engagement der ehrenamtlichen Helfer, denen ich an dieser Stelle nochmals meinen ganz besonderen Dank ausspreche.“

Trotz der widrigen Witterungsverhältnisse wurden die gesetzten Ziele der Übung erreicht. Der in der Stadt Cottbus zuständige Beigeordnete Lothar Nicht fasste die Ergebnisse der Übung mit den Worten zusammen: „Alle beteiligten Akteure haben ihr Bestes gegeben. Die Einsatzbereitschaft war großartig. In den kommenden Wochen werden in allen beteiligten Strukturen sämtliche Einsatzschritte der Großübung 2009 konkret ausgewertet, damit die Punkte der Übung, die noch verbesserungswürdig sind, in den kommenden Ausbildungen und Konzeptionen besonders bedacht werden können.“