Im Cottbuser Rathaus gedachten heute Vormittag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung, zahlreiche Bürgerinnen und Bürger und Stadtverordnete der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Anlass war der von Altbundespräsident Roman Herzog angeregte und international begangene Tag des Gedenkens anlässlich der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz.
Bürgermeister Holger Kelch erinnerte an „…die zahllosen Opfer der mehr als ein Jahrzehnt dauernden Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten. Dieser Tag ist ein Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit sowie zu Toleranz und Weltoffenheit.“

Der Cottbuser Zeitzeuge und Aussteller Dr. Walter Strnad trug über viele Jahre - mit großer Mühe - Unterlagen, Dokumente und Berichte über die grausame Herrschaft der Nationalsozialisten zusammen. Sie lassen uns an den furchtbaren Erlebnissen in den Lagern teilhaben. Er stand den Besucherinnen und Besuchern als sachkundiger Gesprächspartner zur Verfügung.

In der Oberkirche St. Nikolai wird heute um 17:00 Uhr eine Ausstellung des Centrum Judaicum Berlin feierlich eröffnet. Sie trägt den Titel „Zwischen Bleiben und Gehen. Juden in Ostdeutschland zwischen 1945 und 1956. Zehn Biographien“ und dokumentiert das Spektrum politischer Repression gegenüber vermeintlichen und tatsächlichen jüdischen Bürgern durch sowjetische Besatzungsmacht und Staatsapparat im Osten Deutschlands. Unter den vorgestellten Lebenswegen befinden sich auch zahlreiche Bürger der Mark.
Die Ausstellung „Zwischen Bleiben und Gehen“ ist bis zum 13. März 2009 in Cottbus zu sehen.